Camille Norment erhält renommierten Kunstpreis in Marl

Im Friedenspark können Bürger und Gäste der Stadt ein neues Kunstwerk erleben. „Glass Sound Pavilion" heißt die Arbeit der Multimedia-Künstlerin Camille Norment. Die Kunststiftung NRW hat die Norwegerin am Sonntag (27.8.) für ihren Entwurf mit dem internationalen „Nam June Paik Award 2023“ ausgezeichnet. Der Preis wurde erstmals in Kooperation mit dem Skulpturenmuseum Marl vergeben. Die Einzelausstellung ist bis zum 15. Oktober 2023 in der Marler Stadtmitte zu sehen.

Erstmals Kooperation mit Skulpturenmuseum

Die feierliche Preisverleihung fand mit zahlreichen Gästen aus Kultur und Politik, darunter Ina Brandes (Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen) und Marls Bürgermeister Werner Arndt, im Grimme-Institut statt. Seit 20 Jahren vergibt die Kunststiftung NRW den internationalen „Nam June Paik Award“. Die Stiftung hat den Preis neu aufgestellt und kooperiert mit dem Skulpturenmuseum Marl. Für den Kunstpreis wurde eine internationale Jury berufen. Die nominierten Künstlerinnen und Künstler waren eingeladen, einen Entwurf für den ehemaligen Friedhof an der Sickingmühler Straße in der Stadtmitte zu erarbeiten. Das Konzept sollte eine Verbindung zwischen dem alten Museumsstandort im Glaskasten am Creiler Platz und dem künftigen Domizil im Kultur- und Begegnungszentrum Marschall 66 schaffen. Über den Gewinnerentwurf entschied eine ebenso international besetzte Auswahljury.

Installation "Glass Pavillon Marl"

In diesem Jahr erhält die Künstlerin Camille Norment den renommierten Preis. Sie lebt und arbeitet in Oslo. Camille Norment hat für den Außenraum des Museums die ortsspezifische Installation „Glass Pavilion Marl“ entwickelt. Die Künstlerin erforscht in ihren Arbeiten kulturelle Verflechtungen anhand klanglicher und sozialer Dissonanzen. In dem gläsernen Pavillon in Marl können die Besucherinnen und Besucher sowohl akustisch als auch körperlich eine vielstimmige Klangkomposition erleben. In ihrer Begründung lobte die Auswahljury die „Möglichkeit einer immersiven Erfahrung durch eine Klanglandschaft aus polyphoner Stimmkomposition" in Camille Norments Entwurf. Das Werk böte eine neue Perspektive auf den Park und lade die Besucherinnen und Besucher ein, „körperlich und klanglich mit der Umgebung zu interagieren.“

Unterstützung auf dem Weg in die Zukunft

Dr. Andrea Firmenich, Generalsekretärin der Stiftung, betont: „Ganz bewusst haben wir uns für das Skulpturenmuseum Marl als Kooperationspartner entschieden. Damit unterstützen wir das Museum auf seinem Weg in die Zukunft." Marls Bürgermeister Werner Arndt sagte: "Camille Norment hat mit ihrer Kunst und ihrem Entwurf „Glass Sound Pavilion“ Erstaunliches erreicht – dazu gratuliere ich ihr im Namen der Stadt Marl und des Stadtrates recht herzlich. Ich freue mich sehr, dass wir mit der Preisverleihung unseren Kunstfreunden aus Nah und Fern ein weiteres kulturelles Highlight von überregionaler Bedeutung präsentieren können. Und wir sind stolz darauf, dass die Kunststiftung NRW den Kunstpreis erstmals in Kooperation mit dem Skulpturenmuseum Marl vergibt."

Zur Künstlerin:

Camille Norment ist 1970 in Silver Spring, Maryland, geboren. Sie beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von Klang und den damit verbundenen Erfahrungsräumen. In ihren Zeichnungen, Installationen, Performances und Kompositionen bezieht sie sich ästhetisch und konzeptuell auf den Begriff der kulturellen Psychoakustik. Sie definiert diesen Ausdruck als die Erforschung soziokultureller Phänomene durch Klang und Musik, beispielsweise in Bezug auf Revolution, Evolution, Machtstrukturen und posthumane Systeme. Ihre Installationen, Zeichnungen, Performances und Kompositionen waren schon in vielen internationalen Ausstellungshäusern und Festivals zu sehen, zuletzt unter anderem in der Bergen Kunsthall und in der Punta della Dogana in Venedig.

http://www.skulpturenmuseum-glaskasten-marl.de/

https://www.kunststiftungnrw.de/

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Fotos: Bozica Babic.