Ehrenamtliche für eine Vormundschaft gesucht

Das Jugendamt der Stadt Marl hat jetzt den Sozialdienst katholischer Frauen im Ostvest e.V. mit der Aufgabe betraut, ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger für eine Vormundschaft zu gewinnen, zu schulen und zu begleiten.

Wenn Kinder ohne Eltern aufwachsen, Eltern das Sorgerecht entzogen wird, oder wenn Minderjährige aus anderen Ländern allein nach Deutschland kommen, dann benötigen sie gesetzliche Vertreterinnen oder Vertreter, Vormunde oder Vormunderinnen, die ihre Interessen vertreten.

Volle rechtliche Vertretung

Diese werden vom Familiengericht bestellt und übernehmen die volle rechtliche Vertretung für die jungen Menschen und sind ihre persönlichen Ansprechpersonen. Sie beraten und begleiten in vielen Fragen und treffen als sorgeberechtigte Personen in ihrem Interesse Entscheidungen, zum Beispiel bei Fragen zur Unterbringung, ärztlichen Versorgung, Schule und zur beruflichen Integration. Hierbei arbeiten Vormunde mit verschiedenen Institutionen wie Jugendhilfeeinrichtungen, Schulen, dem Jugendamt und anderen Ämtern zusammen und stimmen sich in ihrem Engagement ab. Es ist auch möglich, nur einzelne Aufgaben für einen jungen Menschen zu übernehmen.

Vertraute Ansprechperson für die jungen Menschen

Neben anderen Formen der Vormundschaft – Amtsvormundschaft des Jugendamtes, Vereinsvormundschaft oder Berufsvormundschaft – ist die ehrenamtliche Vormundschaft oft die beste Variante für Minderjährige. Ehrenamtliche Vormunde können den jungen Menschen Kontakt- und Begleitungsmöglichkeiten anbieten, die in den anderen Formen der Vormundschaft aus zeitlichen Gründen schlicht nicht realisierbar sind. Überdies können sie auch über die Beendigung der Vormundschaft hinaus eine vertraute und verlässliche Ansprechperson für die jungen Volljährigen bleiben. Mit ihrem Einsatz ermöglichen Ehrenamtliche den Kindern und Jugendlichen so eine bestmögliche Chance auf eine positive Entwicklung und Zukunft.

Neues Vormundschaftsgesetz

Eine Erneuerung des Vormundschaftsgesetzes, die am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist, will geeigneten ehrenamtlichen Vormunden daher Priorität geben vor Menschen, die Vormundschaften beruflich übernehmen.

Ein anspruchsvolles Amt

Das Jugendamt der Stadt Marl hat den SkF im Ostvest e.V. mit der Aufgabe betraut, Menschen zu gewinnen, die die Herausforderung dieses anspruchsvollen Ehrenamtes annehmen wollen und sie in ihrem Engagement durch ein Angebot an Schulung und Beratung zu unterstützen und zu begleiten.

Informationsveranstaltung ist geplant

Der SkF im Ostvest e.V. wird in Kürze eine Informationsveranstaltung durchführen, um vormundschaftliche Aufgaben und Eignungskriterien für ehrenamtliche Vormunde vorzustellen und insgesamt das zu erwartende Prozedere – von der Interessenbekundung über die Bestellung bis zur Begleitung durch den SkF im Ostvest e.V. – zu umreißen. Der genaue Termin werden noch organisiert.

Engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich vorstellen können, eine ehrenamtliche Vormundschaft zu übernehmen oder Fragen hierzu haben, können sich bereits jetzt beim SkF im Ostvest e.V. melden und sich individuell informieren und beraten lassen unter Tel. 02364 /4603-13.

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