Die Rechte der Kinder stehen im Mittelpunkt

|   Stadtverwaltung

Die Generalprobe ist geschafft, jetzt erwarten die Schüler der Martin-Buber-Schule mit Spannung die Aufführung ihres Theaterstückes am Weltkindertag. An diesem Tag gibt auch das Jugendamt den Startschuss für eine neue Aktion zum Projekt „Sichere Räume für Kinder".

Bei beiden Angeboten geht es um die Rechte der Kinder, an die der Weltkindertag erinnert. Die Kinder der städtischen Martin-Buber-Grundschule haben sich mit diesem Thema ausführlich beschäftigt. Entstanden ist dabei ein spannendes Theaterstück, das die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen Ulrike Cox und Eva Radunski einstudiert haben und am 20. September um 15 Uhr im großen Saal der insel-VHS im Marler Stern aufführen werden. Der Titel: „Kira macht Kinder stark", ein Theaterstück nach Ideen der Buchautorin Monika Dörr.

Kira schützt die Rechte der Kinder

Kira - ihr Name steht für Kinderrechte achten - ist ein unbekanntes Mädchen, das plötzlich auftaucht, als die wilden Jungen und die frechen Zicken auf dem Schrottplatz aufeinander treffen und sich streiten, wer auf dem Platz spielen darf. Kira erzählt den Kindern, dass sie überall dort erscheint, wo Kinderrechte in Gefahr sind, und Konflikte schlichtet. Die Jungen und Mädchen erzählen Kira von ihren Sorgen und Problemen, und Kira macht sie mit der Situation von Kindern in anderen Ländern vertraut. „Das Theaterstück stärkt die Kinder in der Wahrnehmung der eigenen Probleme", hat Ulrike Cox beobachtet. „Die persönliche Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen war für die Kinder bei den Proben sehr wichtig".

Zuschauer sind herzlich willkommen

Zur Aufführung ihres Theaterstücks am 20. September um 15 Uhr in der insel-VHS erwarten die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler der Martin-Buber-Schule natürlich viele Mitschüler. Aber auch Schülerinnen und Schüler der anderen Marler Grundschulen sind herzlich willkommen. „Wir freuen uns, wenn viele Kinder kommen und Kira am Weltkindertag möglichst viele Kinder stark machen kann", sagt Rektorin Claudia Brotzki. Die Aufführung dauert ca. eine Stunde, der Besuch ist kostenlos.

Kinder in der Wahrnehmung ihrer Rechte bestärken

„Ich freue mich sehr, dass die Kinder der Martin-Buber-Grundschule ihr Theaterstück am Weltkindertag aufführen", sagte Schul- und Jugenddezernentin Dr. Barbara Duka nach der gelungenen Generalprobe. „Kinder brauchen eine starke Lobby. Deshalb ist es wichtig, immer wieder an die Rechte der Kinder zu erinnern und die Kinder in der Wahrnehmung ihrer Rechte zu bestärken".

Neue Aktion für „Sichere Räume"

Dazu soll auch die neue Aktion im Rahmen des Projektes „Sichere Räume für Kinder" beitragen, die offiziell am Weltkindertag startet. Die Aktion richtet sich an Kinder im Grundschulalter, die in Gruppen herausfinden können, wo sie sich in ihrem Wohnviertel, auf ihrem Schulweg oder an Treffpunkten im Stadtteil wohl fühlen oder nicht und an welchen Orten sie bei Bedarf Hilfe erhalten. Darüber hinaus beschäftigen sich die Kinder damit, wie sie sich in problematischen Situationen verhalten sollten oder Gefahren am besten vermeiden.

Selbstsicherheit fördern

Die Aktion richtet sich vor allem an Grundschulen, aber auch an Jugendeinrichtungen oder Spielstuben. Bisher haben sich bereits acht Gruppen angemeldet. Dabei handelt es sich überwiegend um Kindergruppen der Offenen Ganztagsschulen (OGS), die mit Unterstützung von Petra Pulina und ihren Kolleginnen anhand vorbereiteter Arbeitsmaterialien sichere Räume erkunden wollen. Petra Paulina ist eine von elf Schulsozialarbeiterinnen, die nach den Osterferien ihre Tätigkeit an den Schulen aufgenommen haben. Petra Pulina freut sich bereits auf das Projekt. „Die Aktion trägt dazu bei, Kinder besser zu schützen, und hilft ihnen, ihr Umfeld aufmerksamer zu betrachten".

Neue Möglichkeiten der Kooperation

Über das Engagement der Schulsozialarbeiterinnen freut sich Magdalene Ostermann, Koordinatorin für die Schulsozialarbeit im Jugendamt. Bei ihr laufen die Fäden für die neue Aktion zusammen. „Die Tätigkeit der Schulsozialarbeiterinnen bietet neue Möglichkeiten für die Kooperation von Jugendhilfe und Schule", sagt Magdalene Ostermann, die noch Anmeldungen entgegen nimmt (Tel. 99-2454).

Wichtiger Baustein der Gewaltprävention

Das Aktionsprogramm „Sichere Räume für Kinder" wurde im März letzten Jahres vom Marler Kindernetz MarleKin gestartet und richtete sich zunächst an Kinder bis zu sechs Jahren. Sie finden inzwischen in zahlreichen ausgewählten Einrichtungen und Geschäften in Marl, die mit einem gut sichtbaren Aufkleber gekennzeichnet wurden, bei Bedarf Hilfe und Unterstützung. Die Aktion ist für Jugend- und Sozialdezernentin Dr. Barbara Duka ein „wichtiger und unverzichtbarer Baustein des Präventions- und Handlungskonzeptes gegen Gewalt, das der Rat der Stadt 2010 beschlossen hat und nun mit Hilfe der Schulsozialarbeit auch auf die Kinder im Grundschulalter ausgeweitet werden kann."

Ergebnispräsentation beim Preis für Zivilcourage

Die Ergebnisse der neuen Aktion werden bei der Verleihung des Preises für Zivilcourage vorgestellt. Der Preis wurde übrigens zum Start der Aktion „Sichere Räume für Kinder" 2011 aus der Taufe gehoben und wird in diesem Jahr voraussichtlich am 5. Dezember verliehen.

 

Zurück

Das Foto zeigt Schülerinnen und Schüler der Theater AG an der Martin-Buber-Schule bei der Probe für das Theaterstück „Kira macht Kinder stark“, das am Weltkindertag aufgeführt wird und in dem es um die Situation und die Rechte von Kindern in der Welt geht.