Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Hans-Ulrich Wehler
Am Dienstag, 26. November, 19.30 Uhr spricht und diskutiert Prof. Dr. Wehler in der insel-Stadtbibliothek über ein Thema mit gesellschaftlicher Daueraktualität und Brisanz.
Hans-Ulrich Wehler wird in seinem Vortrag insbesondere folgenden Fragen nachgehen: Wer kommt hierzulande nach oben, wer bleibt in der Regel stecken? Wie viel Vermögen haben wie viele? Wer wird gut versorgt, wenn er krank wird, wer ist schlecht dran? Wer heiratet wen? Wer wohnt wie? Verschärft sich die soziale Ungleichheit im Alter? Wie steht es um die Bildungschancen und die Rolle von Geschlecht, Herkunft, Religion, um das Verhältnis von West und Ost? So viel sei jetzt schon verraten: Wehlers Diagnose ist ernüchternd und nicht selten bedrückend: Bei allen eindrucksvollen Leistungen der deutschen Wirtschaft und aller unbestrittenen Wohlstandssteigerung der vergangenen Jahrzehnte ist die Bundesrepublik ein Land der "exzessiven Hierarchisierung" geblieben, in dem der Fahrstuhl nur für wenige nach oben führt, aber für immer mehr nach unten.
Mit Hans-Ulrich Wehler kommt einer der auch international renommiertesten deutschen Historiker nach Marl. Er war bis zu seiner Emeritierung Professor für Allgemeine Geschichte an der Universität Bielefeld, hatte Gastprofessuren an den Universitäten Harvard, Princeton und Stanford und ist Autor zahlreicher grundlegender Bücher und Aufsätze. Im Mai nächsten Jahres wird ihm der „Lessing-Preis für Kritik 2014“ der Wolfsbütteler Lessing-Akademie verliehen. In der Begründung der Jury heißt es u.a., Wehler habe „weit über die Grenzen seines Fachs hinaus wichtige gesellschaftskritische Debatten angestoßen, begleitet und weitergeführt.“
Der Abend mit Prof. Wehler läuft im Rahmen von „Arbeit und Leben“ und wird neben der insel von den insel-Freunden, der GEW und dem Evangelischen Sozialseminar Marl-Hüls getragen. Der Eintritt ist frei.