Tagesaktuell ist das Schauspiel durch die »Mischung von Tod und Amüsement« mit der die Menschen heute auf das Corona-Virus reagieren. Ebenso wie die ansteckende Zauberberg-Krankheit Tuberkulose, wird COVID-19 durch keimhaltige Tröpfchen übertragen.
Der Berghof-Zauber
Hans Castorp, ein früh verwaister Ingenieur, reist im Sommer 1907 für drei Wochen nach Davos, um seinen lungenkranken Vetter Joachim Ziemßen zu besuchen. Dort zieht ihn der geheimnisvolle Zauber des vornehmen Sanatoriums Berghof in seinen Bann.
Aus Wochen werden Jahre
Er verschiebt immer wieder seine Abreise, sodass aus Wochen Monate und letztendlich sieben Jahre werden. Während seines Aufenthalts erscheint ihm die Zeit und den Alltag ausklammernde Monotonie der horizontalen Lebensweise zwischen Fiebermessen, Röntgen und Speisesaal bald als die für ihn einzig passende.
Zeitgefühl geht verloren
Zudem verliert er jegliches Zeitgefühl und entgleitet immer mehr der Welt und der Zeit. Gleichzeitig verändert sich durch den faszinierenden Tod sein Denken. Er stellt sich Fragen, die er sich zuvor nie gestellt hat.
Portrait des modernen Menschen
Florian Hirsch zeigt in seiner Fassung ein zeitentrücktes wie zeitaktuelles Portrait des modernen Menschen. Er macht das Stück für die heutige Zeit greifbar und zeigt die Soziologie der Leiden: Paradies und Verdammnis, Rausch und Ernüchterung, Bewegung und Stillstand. Eine Entdeckungsreise mit ungewissem Ausgang und schwankenden Fieberkurven inmitten einer Pandemie.
Dr. Frank Hoffmann, ehemaliger Intendant der Ruhefestspiele, wird als Regisseur und Direktor des Nationaltheaters Luxemburg höchstpersönlich die Werkeinführung übernehmen. Zudem gibt es eine echte "Star-Besetzung". So sind unter anderem dabei: Wolfram Koch, Ulrich Gebauer und Marc Baum.
Weitere Informationen und Karten gibt es auf https://www.theater-marl.de.