Liebe Marlerinnen und Marler,
„Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden“, sagte einst der Schriftsteller, Dichter und Maler Hermann Hesse. Getreu diesem Motto werden wir auch in 2019 die eingeschlagenen Wege beherzt weitergehen. Denn Marl ist eine Stadt mit großem Potenzial und erlebt aktuell einen bedeutenden Aufbruch. In meinen zahlreichen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern verspüre ich überall in unserer Stadt eine große Bereitschaft, neue Wege einzuschlagen. In der Tat lassen viele Entwicklungen auf Gutes hoffen. Und so können wir zuversichtlich auf das neue Jahr schauen.
Aufwertung der Stadtmitte
Begonnen hat bereits die Aufwertung unserer Stadtmitte. Im Marler Stern setzt ein Investor seine ambitionierten Pläne für die Revitalisierung des Einkaufszentrums um. Und wir wollen endlich damit starten, unser denkmalgeschütztes Rathaus zu sanieren und zu einem Treffpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger umzubauen. Ungeachtet der Diskussionen über Kosten werden wir das Gebäude freiziehen, da die räumlichen Verhältnisse für Gäste und Mitarbeiter nicht mehr vertretbar sind.
In diesem Zusammenhang eröffnen wir auch der Kultur und Bildung in unserem Stadtzentrum neue Perspektiven, indem wir die ehemalige Schule an der Kampstraße zu einem Haus der kulturellen Bildung umbauen. Im Marschall 66 – benannt nach dem Architekten und ehemaligen Marler Stadtplaner Günther Marschall – sollen künftig das Skulpturenmuseum Glaskasten, die Stadtbibliothek, ein Museumscafé mit Kleinkunstbühne sowie ausgewählte Angebote der insel-Volkshochschule unter ein- und demselben Dach Platz finden und neue Formen der Zusammenarbeit entwickeln.
Internationale Gartenausstellung 2027 und gate.ruhr
Den Veränderungen im Zentrum sollen weitere zukunftsweisende Vorhaben in der Gesamtstadt folgen. Beispielsweise soll der Volkspark zum sogenannten „Lichtgarten“ weiterentwickelt werden. Er ist zusammen mit zwei weiteren visionären Ideen - dem BauKulturPark im Stadtkern und der „Großen Freiheit“ auf der Halde Brinkfortsheide - Bestandteil unserer Bewerbung für die Internationale Gartenausstellung 2027.
Unter Hochdruck entwickeln wir gemeinsam mit der Ruhrkohle Montan Immobilien und mit Unterstützung der Landesregierung das Industrie- und Gewerbegebiet „gate.ruhr“ auf dem ehemaligen Zechengelände Auguste Victoria. Damit haben wir schon früh die Weichen für die Zeit nach dem Bergbau gestellt, der in diesen Tagen mit der letzten Schließung der Zeche Prosper Haniel in Bottrop zu Ende ging. Wir sind zuversichtlich, dass der Förderantrag im ersten Quartal 2019 bewilligt wird und die Vorbereitungen beginnen können, damit auf AV 3/7 schon bald wieder neue und zukunftssichere Arbeitsplätze entstehen – auch für die Kinder und Enkel unserer ehemaligen Bergleute.
Weitere Kita-Plätze, neuer Schulraum und Stadtteilbüros
Auch bei der Schaffung von weiteren Kita-Plätzen und neuem Schulraum kommen wir gut voran. In der Kita Lummerland stehen bald 20 zusätzliche Plätze zur Verfügung. Außerdem wird in 2019 ein gemeinnütziger Träger eine neue Kita für vier Gruppen in der Stadtmitte bauen. Nach den Sommerferien soll auch der dreigeschossige Anbau der Martin-Luther-King-Schule mit zwölf neuen Klassenräumen fertig werden. Und mit der Erneuerung der Sporthalle an der Willy-Brandt-Gesamtschule verbessern wir die Bedingungen für den Schul- und Vereinssport. Im neuen Jahr werden wir überdies mit der Sanierung der Sporthalle am Gymnasium im Loekamp und mit den konkreten Planungen für den Neubau der Goetheschule samt Turn- und Schwimmhalle starten. Darüber hinaus werden wir unsere Bildungseinrichtungen in 2019 an das leistungsfähige Glasfasernetz anschließen und zwei Millionen Euro für digitale Ausstattung unserer Schulen in die Hand nehmen.
In der Jugend- und Sozialarbeit richten wir ebenso unseren Blick nach vorn. Mit der Eröffnung von drei zusätzlichen Stadtteilbüros haben wir bereits einen wichtigen Meilenstein erreicht. In Brassert, Drewer-Süd und Drewer-Nord bieten wir den Menschen jetzt ebenfalls kurze Wege zu Beratung und Hilfe sowie die Chance, gemeinsam die Lebens- und Aufenthaltsqualität in den Stadtteilen mit schwierigen Rahmenbedingungen nachhaltig zu verbessern. Für den Ausbau und Sanierung städtischer Spielplätze sind 250.000 Euro vorgesehen, ein zweites „Spielmobil“ soll künftig die Angebote für Kinder in den Quartieren erweitern.
Über 30 Millionen Euro für die städtische Infrastruktur
Insgesamt werden wir im neuen Jahr über 30 Millionen Euro für die Verbesserung unserer städtischen Infrastruktur ausgeben. In diesem Rahmen werden wir selbstverständlich auch Straßen sowie Rad- und Fußwege erneuern. Ganz oben auf der Liste steht die lärmreduzierende Erneuerung der Brassertstraße sowie die Sanierung der Römerstraße in Marl-Hüls.
In Marl-Sinsen strebt der neue Park and Ride - Parkplatz seiner Fertigstellung entgegen, die Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes wird vorbereitet. Und damit unsere Bürgerinnen und Bürger sowie insbesondere junge Familien in Marl eine dauerhafte Zukunft haben, werden wir weiterhin den Wohnungsbau fördern, etwa mit der Erschließung des Geländes der ehemaligen Gärtnerei Lauf in Drewer oder der Breewiese in Lenkerbeck.
Unternehmen investieren in den Wirtschaftsstandort Marl
Nicht nur der Rat und die Verwaltung haben viele Pläne. Auch viele Unternehmen in unserer Stadt sind von den großen Potenzialen unserer Stadt überzeugt und investieren in die Zukunft.
Im Interkommunalen Industriepark Dorsten/Marl hat die Bertelsmann-Tochter Arvato ein neues Distributionszentrum errichtet und möchte in naher Zukunft zusätzlich 600 neue Arbeitsplätze schaffen. Und die Metro Group plant nur wenige Kilometer entfernt in ihrem Logistikzentrum noch 700 Beschäftige einzustellen.
Auch der Chemiepark – einer der größten Chemiestandorte in Europa – sieht große Zukunftschancen in Marl. Das beweist die Eröffnung der neuen Polyamid 12-Pulver-Anlage. Damit hat Evonik an seinem weltweit größten Standort einen Kunststoff weiterentwickelt und für die Verwendung in 3-Druckern verfeinert. Es gibt Anzeichen dafür, dass demnächst weitere wichtige Investitionsentscheidungen getroffen werden. Fällt die Entscheidung auf Marl, was ich sehr hoffe, werden weitere Investitionen in erheblicher Größenordnung für innovative Projekte in den Chemiepark fließen und den Chemiestandort Marl dauerhaft stärken.
Klinikum Vest wird Gesundheitscampus
Nach der Erneuerung der Frauenklinik und dem Neubau der Radiologie wird auch das Klinikum Vest im kommenden Jahr weiter kräftig in die Paracelsus-Klinik investieren. Direkt nebenan plant die Klara Hospiz Gesellschaft den Neubau eines stationären Hospizes und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Klinikstandortes zu einem Gesundheitscampus mit einem umfassenden Versorgungsangebot. Auch an anderer Stelle in Marl-Hüls zeichnen sich private Investitionen ab, die neuen Schwung in den Stadtteil und insbesondere auch in den Einzelhandel tragen werden.
Liebe Marlerinnen und Marler, für viele Vorhaben, die wir in unserer Stadt planen und auf den Weg gebracht haben, haben Sie uns auf zahlreichen Versammlungen und Workshops wertvolle Anregungen geschenkt. Dafür möchte ich mich bei allen sehr herzlich bedanken. Wir werden Sie, liebe Marlerinnen und Marler, auch in 2019 auf dem Laufenden halten und unter anderem im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Verwaltung vor Ort“ weiterhin den direkten Draht zu Ihnen halten. Denn zu den besonderen Stärken unserer Stadt zählt das Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger. Dieses großartige bürgerschaftliche Engagement zeichnet Marl ans und eröffnet unserer Stadt – davon bin ich zutiefst überzeugt – noch viele ungeahnte Möglichkeiten.
Begleiten Sie uns auf den eingeschlagenen Wegen!
Lassen Sie uns gemeinsam das Unmögliche versuchen, „damit das Mögliche entsteht.“ Ich lade Sie herzlich ein, uns auf den eingeschlagenen Wegen zu begleiten, weiterhin Ihre Wünsche und Ideen einzubringen und an der Zukunft unserer Stadt mitzubauen. Packen wir’s an. Die Zukunft ist greifbar nach.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesundes und glückliches neues Jahr.
Glückauf!