„Wenn man längere Zeit in Japan gelebt und dort viele Freunde gewonnen hat, geht einem das Schicksal, das die Menschen dort nach der gewaltigen Naturkatastrophe ertragen müssen, natürlich sehr zu Herzen", sagt die junge Marlerin, die im Februar aus Chita in der Präfektur Aichi zurückgekehrt ist. Dort lebte sie - auf Vermittlung von AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. (Hamburg) und mit finanzieller Unterstützung der Hüls AG - Stiftung - in Gastfamilien, besuchte die japanische Schule am Ort und erlebte „das prägendsten Jahre" ihrer noch jungen Biographie.
Wie Ellen Tötsch hat auch Ronja Wieboldt (16) - ebenfalls mit Unterstützung der Hüls AG-Stiftung - bei einem Auslandsaufenthalt ihre schulischen Kenntnisse erweitert und viele neue Erfahrungen gewonnen. Sie lebte - auf Vermittlung von Treff International Education e.V. in Reutlingen - sechs Monate lang in Monrovia in der Nähe von Indianapolis im US-Staat Indiana in einer sportbegeisterten und sportlich ambitionierten Familie. Da traf es sich gut, dass Ronja Wieboldt selbst sehr sportlich ist - sie kickte früher beim VfL Drewer - und sich schnell einen Stammplatz in der Mädchenmannschaft ihrer High School erspielen konnte.
Erlebnisberichte
Die beiden Schülerinnen - Ronja Wieboldt besucht das Albert-Schweitzer-Geschwister-
Scholl-Gymnasium, Ellen Tötsch das Gymnasium im Loekamp - konnten beim Jahresgespräch der Hüls AG - Stiftung von zahlreichen Erlebnissen mit ihren Gastfamilien, von ihren Erfahrungen in ihren Gastschulen und beim Erlernen der Landessprache, vom Alltag und von der Kultur ihres jeweiligen Gastlandes sowie auch von Bekanntschaften und Freundschaften berichten, die sie weiterhin mit Japan und den USA verbinden werden. Beide sind sich darin einig: „Der Auslandsaufenthalt war eine echte Bereicherung".
Hervorragende Möglichkeiten im Ausland
„Auslandsaufenthalte bieten eine hervorragende Möglichkeit, wichtige Erfahrungen für die persönliche Entwicklung zu gewinnen, die der schulischen und beruflichen Qualifizierung zu Gute kommen und nach der Schule oder Ausbildung auch bei Bewerbungen mit großer Aufmerksamkeit beachtet werden", bestätigt Dr. Hermann-Josef Korte, Vorsitzender der Hüls AG-Stiftung und zugleich Vorsitzender der Geschäftsführung der Infracor GmbH, der an dem Pressegespräch kurzfristig leider nicht teilnehmen konnte.
Die Hüls AG - Stiftung wurde 1988 zum 50jährigen Bestehen der damaligen Hüls AG gegründet, um vor allem Begegnungen zwischen jungen Menschen aus Marl und den Partnerstädten Marls zu fördern und damit einen Beitrag zur europäischen Verständigung zu leisten. In den letzten Jahren hat sich der Arbeitsschwerpunkt der Stiftung auf die Förderung individueller Auslandsaufenthalte verlagert. Zurzeit liegen aktuelle Förderanträge für Aufenthalte in Kanada, Mexico und Australien vor. Gefördert wird sowohl die schulische Ausbildung als auch die berufliche Fortbildung „Eine grundlegende Voraussetzung für die Förderung ist der kontinuierliche Besuch einer Schule oder die Mitarbeit in einem Unternehmen des Gastlandes", erklärt Dr. Barbara Duka, stellvertretende Vorsitzende der Hüls AG - Stiftung und Schuldezernentin der Stadt Marl.
Internationales Jugendtreffen
In diesem Jahr soll es nach längerer Pause auch wieder ein internationales Jugendtreffen geben. Anlässlich des 75jährigen Bestehen der Stadt Marl plant die Hüls AG - Stiftung gemeinsam mit den Städtepartnerschaftsvereinen ein gemeinsamen Treffen in Marl mit Jugendlichen aus Creil (Frankreich), Pendle (Großbritannien), Herzlia (Israel), Zalaegerszeg (Ungarn), Kusadasi (Türkei) und Bitterfeld-Wolfen sowie aus der chinesischen Stadt Changzhi, mit der Marl eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen hat.
Fördermittel im sechsstelligen Bereich
Nach Auskunft von Geschäftsführer Dr. Hansfriedrich Sage hat die Hüls AG - Stiftung bisher fast 600.000 Euro an Fördermitteln bereitgestellt. Dies sei auch deshalb möglich gewesen, weil die Hüls AG bzw. ihre Rechtsnachfolgerin Evonik Industries AG und die Stadt Marl die Stiftungsarbeit mit unentgeltlichen Verwaltungsleistungen unterstützten und in der Stiftung seit vielen Jahren partnerschaftlich zusammenarbeiteten.
Auskünfte zum Auslandsaufenthalt
Jugendliche, die an einer Unterstützung für einen individuellen Aufenthaltes im Ausland oder in einer der Partnerstädte Marls interessiert sind, erhalten weitere Auskünfte bei Dr. Hansfriedrich Sage unter der Rufnummer 02365 / 66632.