Teilnehmer der Besichtigung, die auf der Kläranlage Marl-Ost am Bachackerweg begann, waren unter anderem Bürgermeister Werner Arndt, der Technische Beigeordnete Wolfgang Seckler sowie Mitglieder des Marler Stadtrats.
Investitionen
In seinem einleitenden Vortrag hob Dr. Jochen Stemplewski als Vorstandsvorsitzender des Lippeverbandes hervor: "Der Verband hat rund 79 Mio. Euro in den vergangenen 20 Jahren in Marl investiert - davon alleine 44 Mio. Euro in seine Kläranlagen. Weitere Investitionen von insgesamt rund 13 Mio. Euro (Kläranlagen, Pumpwerke und Gewässer) seien in den nächsten Jahren geplant. Auf Fragen zum Salzgehalt der Lippe, die im Anschluss gestellt wurden, erläuterte Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand: "Im Fluss wird durchgängig ein für die Gewässerlebewesen verträglicher Salzanteil von rund 400 mg pro Liter eingehalten, den der Lippeverband mit den Behörden kommuniziert hat und regelmäßig überprüft."
Im weiteren Verlauf des Tages wurde unter anderem auch das Pumpwerk Sickingmühlenbach nördlich der Carl-Duisburg-Straße besichtigt. Mit einer Förderleistung von 22.000 Litern pro Sekunde ist das Werk die größte Anlage dieser Art im Lippeverband. Die gewaltige Wassermenge, die im Hochwasserfall gefördert werden kann, ist damit rund doppelt so hoch wie der Trockenwetterabfluss der Lippe und dem fast 80 qkm großen Einzugsgebiet angepasst, zu dem Teile von Marl und Oer-Erkenschwick gehören und das bis an den Rand von Recklinghausen reicht.
Hohe Leistung
Die Vertreter der Stadt Marl ließen sich eingehend erläutern, warum das Pumpwerk an genau dieser Stelle mit einer derart hohen Leistung erforderlich ist: Am Tiefpunkt eines bergbaubedingten Senkungsgebietes gelegen, fördert das Pumpwerk Sickingmühlenbach das Bachwasser rund 20 Meter hoch aus dem Bergsenkungstrichter heraus. Kurz danach erreicht der Bach den Wesel-Datteln-Kanal und unterströmt diesen in großen Rohrleitungen. Ohne künstliche Entwässerung würde sich der Sickingmühlenbach hier zu einem großen Senkungssee aufstauen.