Eine Erzieherin aus Marl war am Mittwoch „schwach positiv“ auf das Coronavirus getestet worden. Die im Auftrag des Gesundheitsamts am gleichen Tag noch durchgeführten weiteren Untersuchungen haben ergeben, dass die Erzieherin nicht am Coronavirus erkrankt war. Es gibt also weiterhin keinen bestätigten Fall im Kreis Recklinghausen.
Kita am Freitag geöffnet
„Das ist eine gute Nachricht. Wir sind froh, dass wir die Anordnung zur Schließung der Kita wieder aufheben können und die Kinder und Beschäftigten nicht mehr unter häuslicher Isolation stehen", sagt Landrat Cay Süberkrüb. „Wir verstehen natürlich auch die Sorgen der Eltern, die wir ihnen jetzt glücklicherweise nehmen können“. Die Kita an der Max-Reger-Straße Hüls-Süd wird bereits morgen ihren Betrieb wieder aufnehmen, wie Bürgermeister Werner Arndt mitteilte.
„Schwach positiv getestet“
Durch die Meldung des Labors, dass die Marlerin „schwach positiv“ getestet wurde, musste das Gesundheitsamt von einem ersten Fall ausgehen und hat die notwendigen Maßnahmen eingeleitet. „Es geht darum, die Verbreitung des Virus zu verhindern. Deshalb haben wir die Kita geschlossen und häusliche Isolation für die Kinder und Beschäftigten angeordnet", erklärt Hans Vogelsang vom Gesundheitsamt Kreis Recklinghausen. Das Gesundheitsamt erreichte am gestrigen Tag rund 100 der etwa 120 Familien und Beschäftigten der Kita. Aktuell informieren sie telefonisch über die Aufhebung der häuslichen Isolation.
„Virus noch nicht lange bekannt“
Das Testergebnis „schwach positiv" ließ aber Restzweifel offen, sodass die Behörde weitere Untersuchungen anwies. Diese Untersuchungen haben die Klarheit gebracht, dass die Patientin nicht an Corona erkrankt ist. Als „schwach positiv" werden von Labors die Testergebnisse bezeichnet, bei denen eine Corona-Erkrankung nicht ausgeschlossen werden kann, die aber auch keinen eindeutigen Nachweis auf Corona ergeben. „Da das Virus noch nicht lange bekannt ist, sind Testergebnisse nach Auskunft der Charité nicht immer eindeutig interpretierbar", sagt Vogelsang. „Aber gerade in einem so sensiblen Bereich wie einem Kindergarten wollten wir kein Risiko eingehen."
Krisenstab einberufen
Der Kreis Recklinghausen, der bereits in der vergangenen Woche eine interne Vorbereitungsgruppe zusammengestellt hatte, hat mit der ersten positiven Testung den Krisenstab einberufen. „Dies bedeutet nicht, dass wir uns in einer Krise befinden. Es ist nur ein offizielleres Gremium und die internen Abläufe ändern sich im Vergleich zu Vorbereitungsgruppe“, so der Wortlaut in der Pressemitteilung der Kreisverwaltung.
Gute Zusammenarbeit
„Die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und auch die Mitwirkung der erkrankten Erzieherin waren vorbildlich, dafür gebührt allen Beteiligten mein herzlicher Dank", sagt Bürgermeister Werner Arndt. „Wir stehen Schulter an Schulter", ergänzt Landrat Süberkrüb, der außerdem berichtet, dass es einen engen Austausch mit Krankenhäusern, Ärztekammer und weiteren Beteiligten gebe.
Kreis plant Diagnosezentrum
Der Kreis Recklinghausen verfolgt derzeit mit Hochdruck die Einrichtung eines Diagnosezentrums. Dieses soll für Entlastung der Ärzte und Krankenhäuser sorgen und eine zusätzliche Möglichkeit der Testung eröffnen. Wichtig: Es wird keine Stelle, an der sich Bürger ohne konkreten Verdacht testen lassen können. Die Entscheidung über die Testung treffen weiterhin die Hausärzte.
Dringender Appell
Einen dringenden Appell haben Landrat und Bürgermeister an die Bevölkerung: „Bleiben Sie besonnen. Wir befinden uns nicht in einer Krise. Bei der häuslichen Isolierung, die das Gesundheitsamt verhängt, handelt es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, damit sich die Krankheit nicht ausbreitet. Seitens des Gesundheitsamts werden diese Maßnahmen aber nur in den Fällen angeordnet, in denen es erforderlich ist."
Aktuelle Informationen zum Sachstand im Kreis Recklinghausen gibt es auf www.kreis-re.de/corona.
Darüber hinaus ist das Infotelefon montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer 02361/532626 erreichbar.