Bunter Protest gegen AfD-Parteitag in Marl

Rund 2.000 Menschen haben am Samstag (24.2.) mit einer Kundgebung gegen den Landesparteitag der AfD in Marl protestiert. Vor dem Eventzentrum an der Gräwenkolkstraße wurden die eintreffenden Parteimitglieder mit Rufen wie „Nazis raus!“ und „Ihr seid hier nicht willkommen“ bedacht. Erster Redner bei der vom DGB organisierten Demo war Bürgermeister Werner Arndt.

„Marl hat keinen Platz für Rassismus!“

„Heute zeigen wir Demokratinnen und Demokraten gemeinsam klare Kante gegen Rechts“, rief Werner Arndt den Teilnehmenden lautstark zu. „Marl hat keinen Platz für Rassismus!“ Der Bürgermeister zeigte sich schockiert über das Geheimtreffen von AfD-Funktionären, Neonazis und deutschnational eingestellter Unternehmer in Potsdam. Dort seien „die Neubildungen rechter extremer Netzwerke sichtbar geworden.“ Dieses Treffen lenke den Blick auf die perfide Absicht, Millionen Menschen aus Deutschland vertreiben zu wollen. Werner Arndt: „Das lässt uns in Marl nicht kalt.“

„Nie wieder Antisemitismus“

Der Bürgermeister erinnerte in seiner Rede an den diesjährigen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar. Auch aus Marl seien viele jüdische Familien in die Vernichtungslager deportiert worden - z.B. die Familien Boldes und Abrahamsohn. Deshalb sei es heute wichtig, „deutliche Grenzen zu ziehen.“ Die AfD schüre Angst, sie verunsichere Menschen und ziehe daraus ihren Erfolg. „Diese Partei denkt völkisch, nationalistisch und sie knüpft an die dunkelste Epoche unserer deutschen Geschichte an. Daher lautet unsere Botschaft: Nie wieder Antisemitismus, nie wieder Hass, nie wieder Hetze!“

„Zutiefst arbeitnehmerfeindliche Partei“

Auch nahm der Bürgermeister Bezug auf die politische Ausrichtung der AfD. „Dies ist heute eine Veranstaltung des DGB. Deshalb sage ich klar, dass die AfD eine zutiefst arbeitnehmerfeindliche Partei ist. Und schon gar nicht ist es die Partei der kleinen Leute, der Armen und Schwachen in unserer Gesellschaft. Wer meint, die AfD allein aus Protest gegen Berlin oder Düsseldorf wählen zu müssen, der irrt. Rechtsextreme zu wählen, ist niemals eine Lösung für ein demokratisches Problem. Die Wahrung der Demokratie ist eine Verantwortung, die wir alle nur gemeinsam stemmen können“, mahnte Werner Arndt.

Buntes Bühnenprogramm

Weitere Redner bei der Kundgebung waren unter anderem Landrat Bodo Klimpel und der Marler Bundestagsabgeordnete Brian Nickholz. Unter dem Motto „Keine Alternative - nie wieder ist jetzt!“ stellte der DGB Emscher-Lippe ein buntes Bühnenprogramm mit Musik und Talkrunden auf die Beine. Die Marler Band „Die roten Hosen“ spielten Lieder wie „Moorsoldaten“ oder „An Tagen wie diesen“. Die Demonstration verlief gewaltfrei und friedlich.

 

 

 

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