Vorzüge des Zufußgehens
„Gehen – stehen – rennen“ – unter diesem Motto hatte die Stadt Marl im Juni zu einer Graffiti-Aktion aufgerufen. Acht Künstlerinnen und Künstler aus dem Ruhrgebiet wurden eingeladen, die Wände des Y-Tunnels freundlicher zu gestalten und die Vorzüge des Zufußgehens auf spielerische und humorvolle Art darzustellen. Seit Mitte August haben die Sprayer an der Gestaltung des Tunnels gearbeitet und viel positives Feedback von Passanten für ihre ideenreichen Graffiti bekommen.
Marl ist Modellstadt
Die Kunstwerke entstanden im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche (16.-22.9.). Bürgermeister Werner Arndt ist begeistert: „Die Künstler haben mit ihren Graffiti die Unterführung ansehnlicher gestaltet und einen optischen Beitrag zur Förderung des umweltfreundlichen Fußverkehrs in Marl geleistet“. Das Vorhaben knüpft nahtlos an die Aktivitäten der Stadt Marl zur Förderung des Fußverkehrs an. Marl gehörte im letzten Jahr zu den fünf Modellstädten bundesweit, für die Fuß e.V., der Fachverband Fußverkehr Deutschland, „Schritte zur Einführung einer kommunalen Fußverkehrsstrategie“ erarbeitet hat. Anregungen aus der Studie wurden auch für das klimafreundliche Mobilitätskonzept berücksichtigt.
Postkartenedition
Wie bei der Graffiti-Aktion zum Thema Radverkehr im Jahre 2008 sollen die Motive der aktuellen Aktion anschließend in einer Postkartenedition veröffentlicht und mit fußgängerfreundlichen Grüßen aus Marl verschickt werden können. Betreut wird das Graffiti-Projekt auch dieses Mal wieder gemeinsam von der Verkehrsabteilung im Planungs- und Umweltamt und vom Amt für Kultur und Weiterbildung mit dem Skulpturenmuseum Glaskasten.
Graffiti-Wettbewerbe
In den Augen von Georg Elben, Direktor des Skulpturenmuseum Glaskasten, ist die Unterführung mit den Graffiti ein echter Hingucker: „Die Umgestaltung ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie künstlerisch anspruchsvolle Graffitis den öffentlichen Raum bereichern können“. Graffitis im öffentlichen Raum haben in Marl bereits Tradition. Die Stadt organisiert seit 1991 als eine der ersten Städte in Deutschland Graffiti-Wettbewerbe. In Abstimmung mit dem Skulpturenmuseum Glaskasten können ambitionierte Sprayer seitdem kontinuierlich die ehemals grauen Betonwände um das architektonisch bedeutende Marler Rathaus bemalen. Die Marler „Hall of Fame“ ist eine der größten Open-Air-Galerien.