Die Stadt Marl hatte mit Baudezernentin Andrea Baudek zu dem Bürgerworkshop eingeladen und klärte in der Bartholomäusschule über das Vorhaben auf. „Uns geht es vor allem darum, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen, sie anzuhören und ein offenes Ohr für deren Belange zu haben“, erklärte Andrea Baudek. Dazu stellte Markus Schaffrath (Amtsleiter für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung) transparent nicht nur das Planungskonzept vor, sondern erläuterte unter anderem auch, was sich hinter teils sperrigen Begriffen wie Daseinsfürsorge verbirgt, welche gesetzlichen Vorschriften beim Baurecht zu beachten sind und was überhaupt ein Nahversorgungskonzept ist und warum der Ausgleich von Interessen gewährleistet werden muss.
Aktueller Markt ist nicht mehr zeitgemäß
Bei dem Vorhaben geht es vor allem um den Neubau des traditionsreichen REWE-Marktes Feldmann, der aktuell mit seinen etwa 65 Angestellten noch an der Kolpingstraße beheimatet ist. Inhaber Stefan Feldmann erkläre den rund fast 100 Besucherinnen und Besuchern während der Versammlung seine Beweggründe: „Unser aktueller Markt ist weder zeitgemäß noch in die Zukunft gedacht. Um den Kundenwünschen zu entsprechen, müssen wir viele Dinge provisorisch umsetzen. Moderne Märkte sehen schon heute anders aus. Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein zu können, benötigen wir diese Erweiterung mit dem Neubau.“
Zweieinhalb bis drei Jahre bis zur Fertigstellung
Bis es soweit ist, dürften laut Andrea Baudek aber noch etwa zweieinhalb bis drei Jahre ins Land gehen. Denn bevor gebaut werden kann, müssen die rechtlichen Schritte eingehalten und Planungsrecht geschaffen werden, um das Ganze schließlich dem Rat vorzulegen, der über eine mögliche Umsetzung entscheidet. Expertinnen und Experten verschiedener Planungs- und Gutachterbüros bestätigten eine gute Verträglichkeit der Ansiedlung aus stadtgestalterischen, verkehrlichen und schallschutztechnischen Aspekten.
Bewohnerinnen und Bewohner haben einen Favoriten
So konnten die Besucherinnen und Besucher drei Entwürfe genauer unter die Lupe nehmen, die sich durch die Anordnung der Gebäude und die Zuordnung der Nutzungen, Rewe-Markt, Wohngebäude, Parkplatz; Anlieferung.unterschieden. Die Zufahrt soll ausschließlich über die Buerer Straße erfolgen. Die Erreichbarkeit über die Straße Im Heiken bzw. Am Alten Kotten soll ausschließlich Fußgängern und dem Radverkehr vorbehalten bleiben. Am Ende bevorzugte die Mehrheit der Polsumerinnen und Polsumer die „Variante 2“, bei der der Markt mit einer Größe von insgesamt knapp 2000 Quadratmetern sowie die Parkplätze parallel zur Buerer Straße gebaut und die Anlieferung über eine eingehauste Zufahrt im nördlichen Bereich stattfinden würden.
Auch Wohneinheiten sind geplant
Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser mit etwa 16 Einheiten sollen dabei an die bestehende Bebauung im östlichen Teil angrenzen. Erfreut zeigten sich Andrea Baudek und Markus Schaffrath am Ende über die sachliche und ernsthafte Diskussion. „Wir nehmen die Anregungen und Kritikpunkte wie den Wünschen nach einer Kita, mehr Einfamilienhäusern, Lärmschutz oder die Zahl der Parkplätze mit in unsere Überlegungen“, versprach die Dezernentin.
Unterlagen liegen aus
Die Unterlagen liegen bis zum 3. November im Amt für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung der Stadt Marl (Carl-Duisberg-Straße 165, Stadthaus 1, Gebäude 2, Raum 2.1.09b, 45772 Marl), während der Öffnungszeiten aus und können auch online im Internet über diesen Linke eingesehen werden.