Josef Kind, 1924 in Marl geboren, hatte zunächst als Jungbergmann auf der Schachtanlage Auguste Victoria gearbeitet und sich nach einer kaufmännischen Ausbildung zum Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied des Unternehmens hochgearbeitet. Als Arbeitsdirektor und Mittler zwischen den Interessen der Beschäftigten und des Unternehmens habe Kind, so Werner Arndt, maßgeblich zur positiven Entwicklung „seines" Unternehmens beigetragen, von der auch die Stadt Marl profitiert habe. Von 1969 bis 1975 gehörte Josef Kind als Mitglied der SPD dem Rat der Stadt Marl an und engagierte sich vor allem für eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der heimischen Wirtschaft und dem Rat sowie der Verwaltung der Stadt Marl.
Josef Kind hatte sich nach den Erfahrungen in der NS-Diktatur und der Kriegszeit früh in der Gewerkschaftsbewegung und der SPD engagiert. Darüber hinaus engagierte er sich u.a. als Arbeitsrichter, Mitbegründer und Vorsitzender des Vereins zur Bewährungshilfe, als Aufsichtsratsvorsitzender der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Marl und Vorsitzender des TSV Marl-Hüls. Die verantwortungsvolle Art und Weise sowie die Tatkraft, Zielstrebigkeit und das Augenmaß, mit der Josef Kind seine zahlreichen Ämter wahrgenommen hatte, würdigte der Rat der Stadt Marl 1985 mit der Verleihung Stadtplakette, der höchsten Auszeichnung der Stadt Marl.
Die Stadt Marl werde Josef Kind, so Bürgermeister Werner Arndt, ein bleibendes und gebührendes Andenken bewahren.