Der Arbeitnehmerempfang stand gestern Abend ganz im Zeichen Europas. Zum Maifeiertag wollen die unter dem Dach des DGB versammelten Gewerkschaften in Richtung eines sozial gerechteren Europa blicken. „Wir brauchen die Europäische Union mehr denn je“, erklärte Bürgermeister Werner Arndt in seiner Ansprache. Rudi Westerkamp, Vorsitzender des DGB-Ortsverbandes Marl, will „klare Kante zeigen gegen Rechts und alle, die Deutschland und Europa spalten wollen“.
„Europa. Jetzt aber richtig!“
Am 1. Mai soll von Marl aus ein Signal ausgehen: „Europa. Jetzt aber richtig!“ Werner Arndt rief noch einmal zur Europawahl am 26. Mai auf. „Diese Wahl stellt eine Richtungswahl dar, wie stark unsere Demokratie in Zukunft sein wird“, sagte der Bürgermeister. Europa müsse sich jetzt fit für die Zukunft machen und seinem Gründungsversprechen als Friedensprojekt treu bleiben. Arndt: „Nicht zuletzt der Brexit zeigt, dass Europa keine Selbstverständlichkeit ist und immer wieder neu gestaltet werden muss“.
Arbeitsplätze neu schaffen
Fest steht: Mit der Wahl zum Europäischen Parlament werden politische Weichen gestellt, die auch Einfluss auf die weitere Entwicklung der Emscher-Lippe-Region und wichtige Vorhaben in Marl haben werden. Die Schaffung von neuen Ausbildungs- und Arbeitsplätzen habe weiterhin „höchste Priorität“, so Arndt. Das Stadtoberhaupt verwies auf zahlreiche bedeutende Investitionsvorhaben wie etwa im Chemiepark oder für die Entwicklung von Auguste Victoria 3/7 zum Industrie- und Gewerbegebiet gate.ruhr.
Soziale Gerechtigkeit
„Entscheidungen in Brüssel und Straßburg bestimmen auch über unser Leben und unsere Arbeit“, sagte Arndt. „Europa braucht keine rückwärtsgewandten nationalstaatlichen Bestrebungen. Europa braucht mehr Demokratie, Entscheidungskraft und mehr Solidarität. Dann können wir gemeinsam die Herausforderungen wie etwa Globalisierung, Migration, Klimaschutz oder Digitalisierung stemmen“.
Für Rudi Westerkamp ist die soziale Gerechtigkeit in Europa heute wichtiger denn je. „Deutschland muss seiner Vorreiterrolle weiter gerecht werden. Mehr soziale Gerechtigkeit kann nur erlangt werden, wenn Politik, Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie Gewerkschaften in Zukunft gemeinsam an einem Strang ziehen“.