In Marl ist es gute Tradition, langjährige Ratsmitglieder für ihr kommunalpolitisches Engagement zu ehren. Am Donnerstagabend lud Bürgermeister Werner Arndt dafür erstmalig ins Grimme-Institut ein. In seiner Rede stellte das Stadtoberhaupt insbesondere auch die Bedeutung des politischen Ehrenamtes für die lokale Demokratie heraus. „Ratsmitglieder sind Akteure und Träger unserer Gesellschaft, weil sie mit ihren Entscheidungen maßgeblich über die Entwicklung in unserer Stadt entscheiden. Dieses Engagement verdient Respekt und Anerkennung!“
“Dialog für mehr Respekt und Wertschätzung”
Gleichwohl betonte Werner Arndt, dass viele Lokalpolitiker regelmäßig Anfeindungen ausgesetzt seien. „Sehr häufig kommen die Attacken aus dem rechten und rechtsextremen Spektrum. In der Folge ziehen sich immer wieder Amts- und Mandatsträger zurück. Das macht fassungslos! Ich sehe darin eine große Gefahr für unsere Demokratie“, sagte der Bürgermeister. „Ich wünsche mir, dass alle in unserer Gesellschaft wieder zu einem Dialog für mehr Respekt und Wertschätzung zurückkehren.“
In seiner Laudatio auf die Geehrten würdigte Werner Arndt vor allem auch das politische Ehrenamt in finanziell schwierigen Zeiten. „Das ist eine außergewöhnliche Leistung. Es verlangt nicht nur persönliches Engagement und viel Kraft und Energie, sondern auch den Mut, Verantwortung in rauen Zeiten zu übernehmen und nicht immer einfache oder unpopuläre Entscheidungen im Sinne des Gemeinwohls zu treffen. Diese Leistung verdient größten Respekt und Anerkennung, denn sie steht stellvertretend für den Geist unserer städtischen Gemeinschaft.“
Werner Arndt für 35 Jahre geehrt
Zum Abschluss hielt die stellvertretende Bürgermeisterin Angelika Dornebeck eine Danksagung an die Ratsjubilare und hatte eine faustdicke Überraschung mit im Gepäck. Denn ebenfalls geehrt wurde an diesem Abend Werner Arndt für 35 Jahre Mitgliedschaft im Rat der Stadt. „In all diesen Jahren hast Du immer den Dialog im Stadtrat gesucht, Lösungen erarbeitet und dabei nie den Blick für die Bedürfnisse der Menschen in Marl aus den Augen verloren“, so Angelika Dornebeck. „Hierfür möchte ich Dir heute im Namen aller Bürgerinnen und Bürger herzlich danken.“
Musikalisch durch das Programm der Feierstunde führte das Erwachsenen-Blockflötenquartett der Musikschule der Stadt Marl mit Lorenz Rix (Sopranblockflöte), Lea Kühnhenrich (Altblockflöte), Carina Heuver (Tenorblockflöte) und Patricia Schuster (Bassblockflöte).
Die Ehrungen im Überblick:
Für zehn Jahre im Rat der Stadt Marl wurden geehrt: Angelika Dornebeck (CDU), Michael Levedag (SPD), Michael Sandkühler (Grüne Fraktion Marl), Thomas Terhorst (CDU) und Sandra Wienstroer-Gurski (SPD).
15 Jahre: Beate Kühnhenrich (WG Die Grünen), Andreas Kolk (CDU), Elke Muzyczka (SPD), Sylvia Sakowski (SPD) und Andreas Täuber (SPD).
20 Jahre: Marianne Exner (SPD), Margot Schübbe (SPD) und Peter Wenzel (SPD).
25 Jahre: Axel Großer (SPD) und Robert Heinze (FDP).
30 Jahre: Karl-Heinz Dargel (Fokus Marl).
35 Jahre: Werner Arndt (SPD) und Johannes Westermann (WG Die Grünen).
Claudia Flaisch (SPD, 15 Jahre), Peter Gesser (CDU, 15 Jahre) und Jörg Terlinden (SPD, 15 Jahre) fehlten entschuldigt.