Brand im ehemaligen Vereinsheim

|   Stadtverwaltung

In einem ehemaligen Vereinsheim an der Hervester Straße hat ein Feuer heute erheblichen Sachschaden angerichtet. Das Gebäude sollte in den kommenden Wochen als Unterkunft für Flüchtlinge dienen. Die Brandursache steht abschließend noch nicht fest.

Gebäude brannte völlig aus

Wie die Stadt Marl mitteilt, war die Feuerwehr am frühen Donnerstagmorgen mit ca. 35 Einsatzkräften ausgerückt und bis 13 Uhr vor Ort. Das Vereinsgebäude brannte vollständig aus. Ein Übergreifen des Feuers auf die angrenzende Schwimmhalle der Goetheschule konnte jedoch verhindern werden. Der Schulunterricht fand wie gewohnt statt, der Schwimmunterricht musste aber ausfallen. Weil die Schwimmhalle wegen des Feuers und der starken Rauchentwicklung allerdings stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, kann sie für den Schwimmsport bis auf weiteres nicht genutzt werden. Die Stadt Marl hatte die Brandstelle an der Hervester Straße unmittelbar nach dem Feuerwehreinsatz vollständig gesperrt.

Staatsschutz ermittelt

Nach Angaben der Polizei führte bereits gestern (20.1.) der Staatsschutz Ermittlungen an dem Vereinsheim durch. Mitarbeiter der Stadt Marl hatten gemeldet, dass es in der Nacht zu Mittwoch zu Farbschmierereien am Gebäude gekommen war. Die Aufnahme des Tatortes seitens Staatsschutzes ergab, dass an der Außenfassade mit schwarzer Sprühfarbe fremdenfeindliche Schmierereien, unter anderem ein Hakenkreuz, angebracht worden waren. Ferner stellten die Beamten Brandspuren an der Außenfassade fest.

Zeugenhinweise

Bisher haben sich keine Hinweise auf den oder die Täter ergeben. Zeugenhinweise erbittet das Fachkommissariat unter der Rufnummer 0800 / 2361 111.

"Suchen intensiv nach Brandursache"

„Momentan deutet vieles auf eine fremdenfeindliche Straftat hin“, erklärte Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. „Ich habe eine Ermittlungskommission eingerichtet, in der sich unter anderem erfahrene Beamte für Brandermittlungen und Staatsschutzdelikte befinden“, so Zurhausen weiter. Brandermittler und der Staatschutz hätten mit den Ermittlungen vor Ort bereits begonnen. „Sobald der Brandort begehbar ist, wird intensiv nach der Brandursache gesucht“.

"Marl hat keinen Platz für Fremdenhass"

Bürgermeister Werner Arndt hatte sich heute Vormittag vor Ort persönlich ein Bild der Lage gemacht. Arndt: „Sollte sich der Verdacht auf Brandstiftung bestätigen, wäre ich sehr erschüttert und erwarte, dass die Polizei die Täter möglichst schnell dingfest macht. Marl ist eine liberale Stadt, für ihre langjährigen intensiven Integrationsbemühungen bekannt ist. Es gibt in unserer Stadt eine große Anzahl von Menschen, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe und für die Integration engagieren. Marl hat keinen Platz für Fremdenhass“.

Verstärkung des Sicherheitsdienstes

Der Bürgermeister hat veranlasst, dass alle Flüchtlingsunterkünfte in Marl auf Wandschmierereien untersucht werden und der Sicherheitsdienst für die Flüchtlingsunterkünfte vorsorglich verstärkt wird.

Brand ein Thema im Sozialausschuss

Über den Brand im ehemaligen Vereinsheim wird die Stadt Marl heute den Sozialausschuss und die Vorsitzenden der Ratsfraktionen ausführlich informieren. Der Sozialausschuss tagt turnusgemäß um 16 Uhr im Rathaus.

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Die Feuerwehr der Stadt Marl rückte heute in den frühen Morgenstunden mit 35 Einsatzkräften zum Brand eines ehemaligen Vereinsheimes an der Hervester Straße aus. Foto: Stadt Marl /Amerongen