„Die erfolgreiche Teilnahme an der Zertifizierung ist ein Beleg für die hohe Qualität der Schulverpflegung, die wir weiter erhöhen wollen", erklärte Marls Schuldezernentin Dr. Barbara Duka heute (8.06.) bei der Übergabe der Zertifizierungsurkunden.
Die sechs Grundschulen - die August-Döhr-Schule, die Bartholomäusschule, die Canisiusschule, die Grundschule Sickingmühle, die Käthe-Kollwitz-Schule und die Pestalozzischule - hatten sich an einem Zertifizierungsverfahren der Hochschule Niederrhein (Krefeld/Mönchengladbach) beteiligt, das von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen unterstützt und von der Landesregierung gefördert wird. Ein Experten-Team hatte die Essensangebote genauesten geprüft - die Zusammenstellung und den Nährwert des Essens ebenso wie die Einhaltung der Hygieneanforderungen oder der regelmäßigen Temperaturkontrollen. Das Ergebnis: Alle sechs Schulen haben das Zertifizierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen und jetzt die entsprechenden Urkunden bei einer Feierstunde in der Käthe-Kollwitz-Schule erhalten.
Hohen Anforderungen gestellt
„Ich bin den sechs Grundschulen und vor allem den Betreuungsteams im offenen Ganztag sehr dankbar dafür, dass sie mit gutem Beispiel voran gegangen sind und sich den hohen Anforderungen der Zertifizierung gestellt haben", bedankte sich Schuldezernentin Dr. Barba-ra Duka bei den Vertreterinnen und Vertretern der sechs Grundschulen. „Die beteiligten Schulen haben bei dem Verfahren wichtige Erkenntnisse und Anregungen erhalten, von denen auch andere Schulen bereits profitieren konnten". So konnten nach Auskunft von Bernd Stankowiak, Leiter des Schulverwaltungsamtes, zum Beispiel die regelmäßige Kontrolle der Temperaturen und die Dokumentation der Reinigungsintervalle optimiert werden.
In den Jahren seit Einführung der offenen Ganztagsschulen im Jahr 2003 wurden Fördergelder aus dem Investitionsprogramm des Bundes „Zukunft Bildung und Betreuung - IZBB" und städtische Mittel in Höhe von insgesamt über 5 Mio. Euro in die Infrastruktur des Ganztages investiert. Neben den Betreuungsräumen bildete die Ausstattung der Küchen und Speiseräume einen wesentlichen Ausstattungsschwerpunkt.
Offene Ganztagsbetreuung
Zurzeit bieten 13 der insgesamt 14 Grundschulen eine Offene Ganztagsbetreuung und damit auch einen Mittagstisch an, an dem 815 von insgesamt 1021 Grundschülern teilnehmen. Das Essensangebot an den drei Förderschulen (Glück-auf-Schule, Heinrich-Kielhorn-Schule und Wilhelm-Raabe-Schule) wird von insgesamt 220 Schülern genutzt.
Von den weiterführenden Schulen bieten traditionell die beiden Gesamtschulen (Willy-Brandt-Gesamtschule, Martin-Luther-King-Schule) ein Mittagessen an (durchschnittlich 85 Kinder pro Tag, in Spitzentagen bis zu 140 je Schule). An der Hermann-Claudius-Schule nutzen täglich durchschnittlich ca. 20 Schüler der Klassen 5 bis 7 im gebundenen (verpflichtenden) Ganztag die Möglichkeit, eine vollwertige Mittagsmahlzeit einzunehmen. An den Gymnasien befindet sich die Schulverpflegung in der Aufbauphase. Ab dem kommenden Schuljahr wird - aufgrund des Aufbaus des gebundenen Ganztages am Gymnasium im Loekamp und der Errichtung einer modernen Mensa am ASG/GSG - mit einer deutlich größeren Anzahl von Schülerinnen und Schülern gerechnet, die an der Mittagsverpflegung teilnehmen.
Schulverpflegung
In der Regel wird für die Schulverpflegung hochwertige Tiefkühlkost eines namhaften Anbieters aufbereitet und zum Teil mit Produkten anderer Anbieter ergänzt. Darüber ergänzt Rohkost, die von den Betreuungsteams an den Schulen frisch zubereitet wird, den Speiseplan der Schülerinnen und Schüler. Die Wilhelm-Raabe-Schule und die Gymnasien erhalten das Mittagessen warm aus der Küche des Marien-Hospitals. Allein an der Glück-auf-Schule wird das Essen komplett in der Schulküche von städtischem Personal zubereitet. Grund dafür sind die verschiedenen Anforderungen, wie Diätverpflegung oder glukosefreie Kost für einzelne Kinder.
Für das Schulessen zahlen die Eltern der Grundschulkinder 38 Euro bzw. ermäßigt 20 Euro pro Monat (der Juli wird nicht berechnet), Eltern von Kindern an weiterführenden Schulen bezahlen pro Mahlzeit zwischen 2,50 und 2,70 Euro (ermäßigt 1 Euro). Die Differenz zum regulären Essenspreis stockt die Stadt jeweils aus Mitteln des Landesfonds „Kein Kind ohne Mahlzeit" und einem kommunalen Eigenanteil auf.
Nachfrage nach Mittagsangebot steigt
Schuldezernentin Dr. Barbara Duka geht davon aus, dass die Nachfrage nach einem Mittagsangebot an allen Schulformen steigen wird. Schon heute sei erkennbar, dass Ganztagsangebote von den Eltern verstärkt nachgefragt würden, ob im Rahmen eines verpflichtenden Nachmittagsunterrichts oder in Form freiwilliger Angebote. „Experten bestätigen uns, dass die Voraussetzung für einen guten Lernerfolg auch in den Nachmittagstunden ein gesundes und vollwertiges Mittagessen ist", sagt Dr. Barbara Duka. „Wir werden uns gemeinsam mit Schulleitungen weiterhin dafür engagieren, an unseren Schulen eine bestmögliche Verpflegung zu annehmbaren Preisen anzubieten".