In mittlerweile guter Tradition durfte Bürgermeister Werner Arndt auch dieses Jahr fast 40 Vertreterinnen aus Politik, Verwaltung und Kooperationspartnern zum Frauenfrühstück begrüßen. Die Veranstaltung, die seit Jahren im Rahmen der Frauenkulturtage stattfindet, steht unter dem Motto „Wie kommen starke Frauen in starke Berufe“.
Vom Bau zur Feuerwehr
Wer ein Spitzenamt bei der Feuerwehr bekleiden möchte, der wählt die Ausbildung zum höheren feuerwehrtechnischen Dienst. An der zweijährigen, bundesweit gestreuten Ausbildung beteiligen sich Feuerwehrschulen verschiedener Bundesländer. Für die praktischen Abschnitte besucht Annika Thüning aus Marl Feuerwehren und Behörden in ganz Deutschland.
Die 37-Jährige war geladene Referentin beim Frauenfrühstück, ihr Werdegang ein leuchtendes Beispiel dafür, sie nicht an veraltete Rollenbilder klammern zu müssen.
Keine Angst vor männerdominierten Berufen
Schon immer hatte sie eine Affinität zur Feuerwehr, heute strebt sie den Posten zur Führungskraft an. Für sie keine Frage des Geschlechts. In „typischen Männerdomänen“ kennt sie sich aus. Bereits in ihrem vorangegangenem Studium zur Bauingenieurin wusste sie sich zu behaupten: „Der Ton in einem männerdominierten Umfeld ist vielleicht direkter, aber genau dadurch können Probleme schneller aus der Welt geschafft werden. Generell ist es wie in jedem neuem Team: Sobald man einmal Fuß gefasst hat, gehört man dazu.“
Voller Einsatz für die Feuerwehr
In ihrer aktuellen Beschäftigung als Bauingenieurin bei der Evonik Operations GmbH ist die Brandreferendarin zuständig im Sachgebiet des vorbeugenden Brandschutzes für die Werkfeuerwehr im Chemiepark Marl. Nach erfolgreicher Beendigung der höchsten feuerwehrtechnischen Ausbildung wird sie dort auch als Einsatzleiterin eingesetzt werden können.
Zusätzlich dazu ist sie in ihrer Freizeit in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, unter anderem auch im Bereich der Jugendfeuerwehr. Dort zeigt sich bereits, dass auch immer mehr Mädchen die Feuerwehr für sich entdecken.
Gleichstellung und Demokratie
Für Frauenförderung im Sinne der Gleichstellung sprach sich auch der Ausschuss für Geschlechtergerechtigkeit, Vielfalt und Toleranz (AGVT) aus. Die Ausschussvorsitzende Maresa Kallmeier betonte vor Ort unter beistimmenden Wortmeldungen die Bedeutung von Themen rund um geschlechtliche Gleichstellung und Demokratie.
Bürgermeister Werner Arndt begrüßte die angeregten Diskussionen während des Frühstücks: „Ich freue mich zu sehen, wie viele engagierte Personen hier in Marl leben. Denn nur mit Einsatz können wir wirkliche Chancengleichheit in unserer Stadt und darüber hinaus etablieren.“