Ausstellung „Mic Enneper – Container 2000-2009“

|   Kultur

Die Ausstellung „Mic Enneper – Container 2000-2009“ wird am Sonntag, 22. November 2009, um 11 Uhr im Skulpturenmuseum Glaskasten eröffnet. Sie zeigt Arbeiten der Werkgruppen „Das Studio“ und „Terminal“.

Mic Enneper, 1950 geboren, ist besonders durch seine großen, Raum greifenden Installationen bekannt geworden. Für die Ausstellung im Skulpturenmuseum Glaskasten plant der Künstler eine "Retrospektive", in der einige seiner Arbeiten in einer speziell für die Ausstellung zu entwickelnden Architektur gezeigt werden sollen.

"Das Arsenal"

Im Jahre 1997 präsentierte Mic Enneper im Rahmen der Ausstellung „DAS ARSENAL" im Skulptu-renmuseum Glaskasten Marl neben anderen Arbeiten eines der für ihn damals typischen monumentalen Raumprojekte (LABORATORIUM). Diese ortsbezogenen und deshalb nur an jeweils einem Ort gezeigten Installationen verfügten über architektonische Qualität und waren zumeist auch begehbar.

Maschinenarchitektur

Seit der Jahrtausendwende plant und baut Mic Enneper Objekte, die er als Maschinenarchitektur bezeichnet. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Raumprojekten wirken diese Arbeiten wie Modelle für noch zu erstellende Architekturen, was sie aber nicht sind. Wenngleich sie im Maßstab 1:20 gebaut sind, ist ihre Realisierung nur Fiktion. Dass die Realisierung allerdings vorstellbar ist, zeigen die Fotomontagen der Arbeiten der Serie „DAS STUDIO", welche die Maschinenkonstruktionen in einer weiträumigen Landschaft - quasi als reale Architekturen - zeigen. Im Vergleich zu den jetzt in Marl gezeigten Arbeiten „DAS STUDIO III und IV", für die Mic Enneper die Architektur seines Ateliers als Ausgangspunkt diente, entwickeln die Objekte der Werkgruppe „TERMINAL", die von diesen architektonischen Vorgaben gelöst sind und von denen zwei in der Ausstellung zu sehen sind, freie Architekturen.

Viele Möglichkeiten

Erscheinen die „TERMINAL"-Arbeiten dem Betrachter wegen ihrer Dimensionen zunächst als Modelle, so ändert sich dies, wenn man eine der vielen Möglichkeiten nutzt, in die Architektur hineinzu-schauen. Jetzt fehlt der zum Vergleich notwendige Maßstab, und man glaubt, in eine riesig dimensi-onierte Industriearchitektur zu schauen. Da sich die Maschinenarchitektur im Ruhezustand zeigt, bleibt ihre mögliche und auch erwartete Funktionalität rätselhaft, und es geht eine beunruhigende und bedrohliche Wirkung von ihr aus. Gleichzeitig legen die suggerierten Dimensionen den Gedanken an Monumentalarchitektur nahe, wie sie von Claude-Nicolas Ledoux und Etienne-Louis Boullée entworfen wurde.

Assoziationen

Ähnliche Assoziationen wie die Maschinenarchitekturen Ennepers rufen seine Videos - wie beispielsweise „DOCK II" - hervor. Sie zeigen dem Betrachter aus ungewohntem Blickwinkel arbeitende Maschinen in Detailansichten derart, dass der konkrete Zweck ihres Agierens verborgen bleibt.

Die in diesem Jahr fertig gestellte Arbeit „BLOCK A" kündigt eine neue Werkreihe an und wird in der Marler Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

 

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