Ausschuss macht den Weg frei für „Loebrauck“ und „Schwatter Jans“

Der erste Schritt für die Bauleitplanung des interkommunalen Industrieparks „Schwatter Jans“ ist getan. Der Haupt- und Finanzausschuss gab jetzt grünes Licht für eine Änderung des Flächennutzungsplanes und die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit. Auf rund 30 Hektar soll der Industriepark entstehen, der dann südwestlich des Restaurants „Zum schwatten Jans“, südlich der B225 und westlich der A52 liegt.

Während die Planungshoheit für die Flächennutzungsplanänderung bei den beteiligten Städten liegt, kümmert sich in Zukunft der Zweckverband „Interkommunaler Industriepark Dorsten/Marl“ um die Details des Bebauungsplans und die Entwicklung. Bis am Ende ein Satzungsbeschluss steht, wird es noch einige Zeit dauern. „Mit der Änderung des Flächennutzungsplanes wollen wir aber schon einmal ein Zeichen setzen“, sagt Marls Baudezernentin Andrea Baudek. Da in dem Gebiet die Bergsenkungen der vergangenen Jahrzehnte laut geologischem Gutachten zur Ruhe gekommen sind, ist das Gelände baulich nutzbar.

Bagger könnten bald rollen 

Der letzte Schritt ist für das Gebiet „Das Loebrauck/Langehegge“ gemacht, indem der Bebauungsplan als Satzung beschlossen wurde. Stimmt auch der Rat zu, könnten bald die Bagger rollen und die ersten Tiefbauarbeiten (Entwässerung, Straßenbau) beginnen. Neben Einfamilienhäusern sollen auch 20 Prozent der Wohnungen im geförderten Wohnungsbau entstehen. Außerdem wird es einen Kindergarten geben. In dem Zusammenhang wird laut Verwaltung der Unternehmer Roland Wübbe als Investor das Gebiet erschließen und entwickeln, ein entsprechender städtebaulicher Vertrag wurde abgeschlossen.

„Ortsmitte Marl-Hüls“ soll Sanierungsgebiet werden

Förmlich festgelegt wurde darüber hinaus die „Ortsmitte Marl-Hüls“ als Sanierungsgebiet. Die „Vorbereitenden Untersuchungen“ (VU) haben zu Tage gebracht, dass städtebaulicher Sanierungsbedarf besteht. Im Sanierungsgebiet sollen zum Beispiel die Gebäudesubstanz und erhaltenswerte Gebäudefassaden genauso aufgewertet wie der Gebäudebestand energetisch saniert sowie optimiert werden. Stimmt auch der Rat dem zu, erhielte die Stadt Marl die Möglichkeit, alle städtebaulich relevanten Veränderungen im Sinne der Sanierungsziele zu steuern. Eine Sanierungssatzung hat zudem den Vorteil, private Investoren steuerlich zu begünstigen und so Anreize für eine Sanierung zu schaffen. Flankierend dazu gestaltet die Stadt Marl bekanntlich die Fußgängerzone neu.

Entwicklung stärker steuern

Für das Gebiet zwischen Paul-Schneider-Straße und Pommernstraße an der Breddenkampstraße möchte die Stadt die Entwicklung stärker steuern. Der vorgelegten Beschlussvorlage zum Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren stimmte der Ausschuss zu. Das fast 8000 Quadrameter große Grundstück (ein Garagenhof) steht vom privaten Besitzer zum Verkauf – für diesen Bereich gibt es in punkto Bebauung jedoch nur wenige Vorgaben. Es könnte also frei gebaut werden – dem soll durch den Beschluss Einhalt geboten werden.

Ladenlokal anmieten

Einig waren sich die Parteien auch, dass das Ladenlokal Hervester Str. 8 von der Stadtverwaltung angemietet werden und dort das Kommunale Integrationsmanagement (KIM) seinen Sitz erhalten soll. Hintergrund ist das Auslaufen der Fördermittel des Programms Stadtumbau West, das die Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen im Auftrag der Stadt durchführt. Das Projekt kann nicht allein aus Mitteln der Stadtverwaltung Marl weitergeführt werden.

Rat hat das letzte Wort

Der Standort des Treffpunktes hat die Stadt Marl jedoch überzeugt und das Ziel des Quartierbüros, die Menschen in der Stadtmitte zusammenzubringen, Interessen und Bedarfe der Anwohner und Akteure kennenzulernen und alle aktiv zu beteiligen, besteht weiterhin. Der Erhalt des Treffpunktes „MittelPunkt“ würde mit diesen Zielsetzungen korrespondieren. Das durch den Kreis Recklinghausen geförderte KIM, verknüpft mit dem Integrationskonzept „Marler Weg“ und flankiert durch den Integrationsbeauftragten in absoluter Nähe zur Ausländerbehörde wären in gewinnbringender Weise dort verortet. Dem schloss sich der Ausschuss an. Gleichwohl gilt es, vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltssituation die Wirtschaftlichkeit im Blick zu behalten. Die Mietdauer soll maximal drei Jahre .

Nun hat am Donnerstag der Rat das letzte Wort.

 

 

 

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