Seit 2010 ist die Stadt Marl Mitglied im Deutschen Riga-Komitee und pflegt ihre Erinnerungskultur auch im Austausch mit anderen Kommunen. Heute (30.10.) hat sich die Marler Gruppe mit bleibenden Eindrücken wieder auf die Heimreise begeben.
Ehrenmal im Wald von Bikernieki
„Wir haben in Riga erlebnis- und arbeitsreiche Tage verbracht", schildert Bürgermeister Werner Arndt seine Eindrücke. „Vieles hat uns berührt, manches erschüttert und wir haben dabei auch viel Neues gelernt". Mit jeder Menge Film- und Bildmaterial ist es für die jungen Leute heute zurück in die Heimat gegangen. Für Werner Arndt war insbesondere der Besuch des Ehrenmals im Wald von Bikernieki von zentraler Bedeutung. Hier legte die Marler Gruppe zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus einen Kranz nieder.
„Die Opfer dürfen nicht sprachlos sein"
Werner Arndt mahnte in einer kurzen Ansprache, heute und auch in Zukunft die schreckliche historische Wahrheit klar und deutlich auszusprechen. „Die Opfer dürfen nicht sprachlos sein", so Arndt. „Die Gräber- und Gedenkstätte gibt den vielen Menschen, die hierhin deportiert und auf grausame Weise ermordet wurden, ihre Namen zurück und damit auch ihre Identität". Ein kleiner Gedenkstein erinnert vor Ort daran, dass einst auch Juden aus Marl nach Riga verschleppt wurden.
Präsentation im Rathaus
Die Vorbereitung und Leitung der Fahrt nach Riga lag in den Händen der städtischen Integrationsbeauftragten Jennifer Radscheid und Christian Grube, Leiter des Jugendkulturzentrums „KunterBuntes Chamäleon". Die Ergebnisse der Gedenkstättenfahrt werden im Rahmen des Auschwitz-Gedenktages 2015 im Rathaus gezeigt. Möglich wurde die Jugend-Gedenkstättenfahrt nach Riga durch die finanzielle Förderung des NRW-Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport sowie der Hüls AG-Stiftung.
Informationen: Deutsches Riga-Komitee