Auf Erfolgskurs – mit nachhaltiger Wirkung

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Ob Krankenkassen und Stromanbieter pleite gingen, trickreiche Gewinnspielbetreiber Kasse machten oder massenhafte Abmahnungen wegen vermeintlicher Urheberrechtsverletzungen beim Musikdownload kursierten - die Verbraucherzentrale Marl war 2011 für 22.913 Ratsuchende eine gefragte Ansprechpartnerin für Verbraucherthemen.

Von der breit gefächerten und intensiven Arbeit der Verbraucherzentrale im Marler Stern konnte sich heute (11.6.) die Erste Beigeordnete Dr. Barbara Duka anhand des druckfrischen Jahresberichts 2011 überzeugen. Sie nahm den Bericht in Vertretung von Bürgermeister Werner Arndt aus den Händen von Beratungsstellenleiter Reint Jan Vos, Umweltberaterin Katharina Krüger und Regionalleiterin Beate Hollands-Lohölter entgegen. Dr. Barbara Duka: „Die Verbraucherzentrale war auch im vergangenen Jahr eine kompetente und verlässliche Partnerin für die Verbraucher in Marl und eine wichtige Einrichtung im Beratungsangebot unserer Stadt".

Neues Beratungsangebot

Mit einem neuen Beratungsangebot im Bereich Urheberrecht reagierte die Verbraucherzentrale NRW im vergangenen Jahr auf die massenhaft kursierenden Abmahnungen wegen vermeintlicher illegaler Downloads. Immer häufiger, so die Beobachtungen der Verbraucherzentrale, flatterten meist arglosen Internetnutzern Abmahnungen durch Anwälte ins Haus - Forderungen über einige Tausend Euro inklusive. Hintergrund: Wer über eine Internet-Tauschbörse Musik, Filme oder Spiele auf den heimischen PC lädt, kann damit durch Vervielfältigung und Verbreitung gegen das Urheberrecht verstoßen. „In unserer rechtlichen Beratung prüfen wir, ob die Forderungen berechtigt oder überhöht sind", so Reint Jan Vos. „Das Angebot erwies sich in Marl als ein Nachfragerenner".

Unerlaubte Werbeanrufe

Ein weiterer Arbeitschwerpunkt der Verbraucherzentrale waren unerlaubte Werbeanrufen. Damit versuchen Firmen - trotz Verbots - ahnungslose Verbraucher zu überrumpeln und Kasse zu machen. „Mal wurde die Teilnahme an einer privaten Lotterie mitsamt Magazin-Abo untergeschoben, mal war eine Warenprobe für Nahrungsergänzungsmittel der Köder", berichtete Reint Jan Vos. Weiterhin gelänge es vielen Firmen, Jugendlichen teure Abos fürs Handy unterzujubeln, und Umzüge und Anbieterwechsel beim DSL-Anschluss sorgten weiterhin für Ärger. Nach der Pleite des Energieanbieters Teldafax fragten außerdem viele Bürgerinnen und Bürger nach Hilfestellungen oder informierten sich vorsorglich über Wechselmodalitäten und mögliche Stolperfallen.

Erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit

Mit erfolgreicher Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit rund um unerlaubte Telefonwerbung sowie zu Kostenfallen im Internet hat die Verbraucherzentrale doppelt gepunktet: „Zum einen sind unsere Warnungen bei vielen Bürgerinnen und Bürgern inzwischen angekommen - was sich auch in einem Rückgang der Anfragen bei diesen ‚Massenthemen' im ersten Quartal 2012 zeigt. Zum anderen zeigt Wirkung, dass wir mit Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaften an einem Strang gezogen haben, um strafrechtlich gegen die schwarzen Schafe vorzugehen. Gerichte haben in ersten Verfahren gegen die Abzocker-Branche hohe Bußgelder verhängt und damit auch mögliche Nachahmer abgeschreckt", zog Reint Jan Vos positive Bilanz der Aktivitäten.

Wirkungsvolle Medienarbeit

Mit wirkungsvoller Medienarbeit habe die Verbraucherzentrale in Marl auch über Veränderungen im Pfändungsschutz informiert. Schutz vor Pfändungen bietet seit dem 1.1.2012 ausschließlich das Pfändungsschutz-Konto. „In der persönlichen Beratung konnten wir bereits im Vorfeld zur Existenzsicherung beitragen. Und nicht zuletzt hat unsere Zusammenarbeit mit allen Akteuren vor Ort zu einer möglichst reibungslosen Einführung geführt", bedankte sich Reint Jan Vos bei allen Kooperationspartner, auf die die Verbraucherzentrale in Marl 2011 zählen konnte.

Streit um Anpassung der Energiepreise

Für größeren Beratungsbedarf sorgt weiterhin der Streit um die Anpassung der Energiepreise. Der Bundesgerichtshof habe inzwischen mehrmals positiv im Sinne der Verbraucher geurteilt, berichtete Katharina Krüger, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale in Marl. RWE-Kunden allerdings erwarteten noch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Mit Informationsveranstaltungen und in persönlichen Beratungen versuche die Beratungsstelle, die positiven Urteile für Marler Strom- und Gaskunden zu nutzen. Im Mittelpunkt standen nach Auskunft der Umweltberaterin in diesem Jahr vor allem der Bezug und die Kosten von Nachtspeicherstrom.

Rückforderung von Preiserhöhungen

Die Beratungsstelle habe in 2011 dazu zehn Vorträge angeboten. Darin war nicht nur die Rückforderung von Preiserhöhungen aus der Vergangenheit ein zentrales Thema, sondern auch die Möglichkeiten, den Anbieter zu wechseln. „Inzwischen liefern mehrere Anbieter Wärmestrom in Marl", betonte Umweltberaterin Katharina Krüger, „so dass ein Wechsel grundsätzlich möglich ist".

Auf sehr großes Interesse stießen die Angebote der Umweltberatung u.a. zu den Themen Elektroschrott und Papier. 30 Schulklassen und Jugendgruppen mit mehr als 800 Teilnehmern nutzten die Angebote der Marler Beratungsstelle. Neben den Veranstaltungen für junge Menschen in Marl, war Umweltberaterin Katharina Krüger auf vielen Marler Großveranstaltungen mit dem Thema Umwelt- und Gesundheits¬schutz unterwegs, zum Beispiel mit der Infoschau „gesund@home". „Auch in diesem Jahr ist das Interesse der Schulen am Thema Nachhaltigkeit riesig", so Krüger.

Enge Zusammenarbeit mit ZBH

In der Umweltberatung arbeitet die Verbraucherzentrale eng mit der Abfallberatung des Zentralen Betriebshofs der Stadt Marl zusammen. Erst kürzlich habe man in einer gemeinsamen Aktion über 800 Handys gesammelt, die sogenannte Seltene Erden und wichtige Wertstoffe erhalten, und gezielt der Wiederverwertung zugeführt.

Vertrag mit Stadt Marl bis 2016

Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Marl werden auch in den kommenden Jahren auf die professionelle Beratung und Hilfe Verbraucherzentrale im Marler Stern vertrauen können. Regionalleiterin Beate Hollands-Lohölter: „In einer Vereinbarung mit der Landesregierung wurde die Finanzierung der Verbraucherarbeit bis 2015 festgeschrieben und gesichert. Mit der Stadt Marl besteht eine vertragliche Vereinbarung bis Ende 2016. Wir sind wir der Stadt sehr dankbar, dass sie auch in finanziell schwierigen Zeiten die Verbraucherarbeit in Marl unterstützt".

Weitere Dokumente

Der Jahresbericht der Verbraucherzentrale Marl kann im Internet unter der Adresse www.vz-nrw.de/mediabig/215381A.pdf eingesehen bzw. heruntergeladen werden.

 

 

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„Mit nachhaltiger Wirkung auf Erfolgskurs“: Die Verbraucherzentrale Marl war im vergangenen Jahr wieder eine gefragte Adresse bei Verbraucherfragen. Darüber freuen sich Regionalleiterin Beate Hollands-Lohölter (r.), Umweltberaterin Katharina Krüger (l.) und Beratungsstellenleiter Reint Jan Vos bei der Übergabe des Jahresberichts an Marls Erste Beigeordnete Dr. Barbara Duka.