Auch die Stadt Marl hält Vest zusammen

"Alle 27 Sekunden erhält jemand auf der Welt die Diagnose Blutkrebs", heißt es auf der Homepage der Deutschen Knochenmarkspenderdatei, kurz DKMS. Auch bei uns im Kreis Recklinghausen erkranken Menschen an Blutkrebs. Ihre einzige Chance ist in vielen Fällen eine Stammzellspende. Doch den genetischen Zwilling zu finden, ist wie die Suche der Nadel im Heuhaufen.

Was jeder von uns tun kann, ist sich bei einer Knochenmarkspenderdatei wie der DKMS zu registrieren. Das geht am einfachsten bei Registrierungsaktionen, wie sie im Kreisgebiet in den nächsten Wochen in allen zehn Städten angeboten werden – am Freitag, 28. April 2023 ist das auch in Marl der Fall und zwar in der Zeit von 10 bis 18 Uhr auf dem Parkplatz des Zentralen Betriebshofes (Zechenstraße 20).

Zehn Städte und der Kreis RE sind im Boot

"Wir halten VEST zusammen!" ist das Motto der gemeinsamen Aktion des Kreises Recklinghausen mit allen zehn Städten, die am 31. März in Herten startet. Am 28. April wird ein Bus, den die Vestische zur Verfügung stellt, auf dem Gelände des ZBH stehen, an dem sich alle Interessierten registrieren lassen können. Das passiert über einen Datenbogen und eine Probenentnahme per Wangenabstrich. Während der Aktion warten auf die potenziellen Spenderinnen und Spender auch kleine Geschenke. Neben Einkaufsgutscheinen gibt es Tageskarten für das Guido-Heiland-Bad und das Bürgerbad an der Loemühle in Marl, Guido-Heiland-Bad-„Fußbälle“ und jede Menge kleine „Give aways“.

Bürgermeister Werner Arndt gibt schnelle Zusage

Der Arbeiter-Samariter-Bund Vest Recklinghausen (ASB) hatte den Kontakt zur Stadt Dorsten gesucht, um kurzfristig in Kooperation mit der DKMS eine Registrierungsaktion durchzuführen. Schnell wurden Landrat Bodo Klimpel und die Stadtoberhäupter wie Marls Bürgermeister Werner Arndt gefragt, ob sie sich eine gemeinsame Aktion vorstellen können. Es verging keine Stunde, bis die Zusagen gegeben wurden.

Unterstützung von Partnern

Dankbar sind Werner Arndt und Klimpel für das große Engagement aller Beteiligten. Zudem unterstützt die Vestische, indem sie einen Bus sowie das Personal stellt, um den Aktionsbus auf den Platz an die Zechenstraße zu bringen, und das Team von Radio Vest, das auf die Aktionen fortlaufend in ihrem Programm aufmerksam macht.

Wer kann Spender werden?

Grundsätzlich kann sich jeder gesunde Mensch im Alter zwischen 17 und 55 Jahren als potenzieller Stammzellenspender registrieren. 17-Jährige dürfen zwar noch keine Stammzellen spenden, werden aber ab dem 18. Geburtstag bei der Suche nach Spendern berücksichtigt. Die Registrierung als Stammzellenspender bei der DKMS ist ausschließlich für Personen mit festem Wohnsitz in Deutschland möglich.

Wer unter einer Erkrankung leidet, gelitten hat oder regelmäßig Medikamente einnehmen muss, kann eventuell dennoch Spender werden. Nähere Informationen dazu gibt es unter www.dkms.de/faq.

Wie läuft die Typisierung ab?

Um sich als Spender zu registrieren, braucht es nur einen Abstrich der Wangenschleimhaut. Dieser wird mit einem Wattestäbchen über kurzes Reiben an der Wangeninnenseite entnommen. Die Probe geht dann an ein Labor, das die Gewebemerkmale analysiert und anschließend das Ergebnis der Probe pseudonymisiert für den weltweiten Patientensuchlauf zur Verfügung stellt.

Wie funktioniert die Spende?

Sollte der genetische Zwilling gefunden und auf eine Spende angewiesen sein, meldet sich die DKMS. Für die Spende selbst gibt es zwei verschiedene Methoden: die periphere Stammzellentnahme und die Knochenmarkentnahme.

Die periphere Stammzellentnahme kommt derzeit mit circa 90 Prozent am häufigsten zum Einsatz. Bei dieser Methode werden die Stammzellen aus dem Blut gefiltert. Das dauert in der Regel drei bis fünf Stunden, normalerweise kann der Spender am gleichen Tag wieder nach Hause. Bei etwa zehn Prozent der Fälle werden die Stammzellen durch eine Knochenmarkentnahme gewonnen. Dies geschieht unter Vollnarkose.

 

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