Antrag für LKW-Durchfahrtsverbot wird auf den Weg gebracht

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Die Bürgerinitiative Alt-Marl wird mit Unterstützung der Stadtverwaltung einen Antrag an das Landesverkehrsministerium auf Sperrung der Hochstraße für den LKW-Durchfahrtsverkehr stellen und weitere Geschwindigkeitsreduzierungen auf den Weg bringen.

"Tempo 30 ist ein erster wichtiger Schritt"

Darauf hat sich der Runde Tisch zur Vekehrssituation in Alt-Marl verständigt. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass die Aufgabe der Ortsumgehung für Alt-Marl und die Reduzierung der zulässigen Höchstge-schwindigkeit auf 30 km/h in den Nachtstunden "ein erster guter Schritt" sind, um die massive Verkehrs-belastung der Anwohner an Hochstraße und Breite Straße zu reduzieren.

Runder Tisch tagte auf Einladung des Bürgermeisters

An dem Gespräch, zu dem Bürgermeister Werner Arndt ins Rathaus eingeladen hatte, nahmen Sabrina Domaser, Wilhelm Tewes, Martin Boermann und Torsten Keuter für die Bürgerinitiative teil, Jens Vogel als Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses und Robert Heinze als stellvertretender Vorsitzender des ZBH-Betriebsausschusses sowie für die Stadtverwaltung die stellvertretende Baudezernentin Dr. Barbara Duka, Ordnungsamtsleiter Heinz-Peter Mühlenberg und Planungsamtsleiter Markus Schaffrath.

"Kontruktives und sachliches Gespräch"

In dem zweistündigen Gespräch, das von allen Teilnehmenden als „konstruktiv und sachlich“ bezeichnet wurde, ging es um die Prüfaufträge zu verkehrslenkenden Maßnahmen in Alt-Marl, die der Rat der Stadt Marl am 12. Mai in Verbindung mit der Absage an die geplante Ortsumgehung für Alt-Marl beschlossenen hatte. Ausführlich wurde dabei die zentrale Forderung der Bürgerinitiative diskutiert, die Hochstraße und Breite Straße komplett für den LKW-Durchfahrtsverkehr zu sperren und die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Dorstener Straße bzw. auf der Hochstraße im Ortseingangsbereich in Verbindung mit einem Überholverbot von derzeit 70 km/h auf 50 km/h zu verringern.

Weitere Daten und Fakten werden erhoben

Grundsätzliche Übereinstimmung bestand darin, dass angesichts der hohen Anzahl an Geschwindigkeitsüberschreitungen davon ausgegangen werden kann, dass auch die zulässigen Grenzwerte für Lärm am Tag und in der Nacht überschreiten werden.  Für ein Durchfahrverbot für den LKW ab 7,5 Tonnen fehlen nach Auskunft der Verwaltung allerdings wesentliche Daten über den Ziel- und Quellverkehr sowie mögliche Verkehrsverlagerungen.

Stadt erstellt Mobilitätskonzept

Die Daten wird die Stadtverwaltung bei der Aufstellung des neuen Mobilitätskonzeptes ermitteln. Sie geht davon aus, dass erste Erkenntnisse Anfang 2018 vorliegen. 
Alle Beteiligten des runden Tisches waren sich einig, dass weitere belastbare Daten erforderlich sind. Angesichts des Zeitraums machte sich bei den Teilnehmenden der Bürgerinitiative allerdings Ernüchterung breit, da ein Durchfahrtsverbot damit „in weite Ferne“ gerückt sei und die Anwohner der Hochstraße und der Breite Straße bis dahin auf keine grundlegende Verbesserung der Lärmsituation und ihrer Lebensqualität hoffen könnten.

Verwaltung unterstützt Antrag der Bürgerinitiative

Unabhängig davon wird die Bürgerinitiative auf Anregung von Bürgermeister Werner Arndt in den kommenden Wochen die von ihr geforderte Reduzierung der zulässigen Höchst-geschwindigkeit von 70 auf 50 km/h in Verbindung mit einem Überholverbot direkt beim Landesverkehrsminister beantragen. Arndt bot an, dass die Stadtverwaltung die Bürgerinitiative dabei mit Zahlen, Daten und Fakten unterstützt.

Sondierungsgespräche mit Unternehmen 

Darüber hinaus berichtete die Stadtverwaltung, dass sie erste Kontakte zu den Logistikunternehmen im Gewerbegebiet Dorsten/Marl aufgenommen hat, deren Fahrzeuge Alt-Marl auf dem Weg zum Autobahnanschluss in Recklinghausen passieren. Erste Sondierungsgespräche sind geplant.

Lärmschutzwände sind nicht zweckmäßig

Einig waren sich die Teilnehmenden darin, dass sich die Forderung nach Lärmschutzwänden  aufgrund der baulichen Situation an der Hoch-, Breite und Dorstener Straße als nicht zweckmäßig herausgestellt hat. Die notwendige Höhe und Bauweise solcher Mauern sei nicht im Sinne der Anwohner. Zudem wäre der Schallschutz aufgrund diverser Aus- und Einfahrten unwirksam. Nach Auskunft der Verwaltung bestünde auch kein Rechtsanspruch der Anwohner auf Lärmschutzwände.

Dialog wird fortgesetzt

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Runden Tisches verständigten sich darauf, den gemeinsamen Dialog fortzusetzen. Das nächste Treffen ist für Ende August geplant. Darüber hinaus plant die Bürgerinitiative Alt-Marl im September eine weitere öffentliche Veranstaltung, um die Bürgerinnen und Bürger weiter einzubinden und zu informieren.

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Mitglieder der Bürgeriniative Alt-Marl und der Stadtverwaltung haben auf Einladung von Bürgermeister Werner Arndt gemeinsam die Verkehrssituation an der Hochstraße erörtert.