Das Angebot richtete sich über drei Jahre lang vor allem an Erzieherinnen und Erzieher: Sie wurden darin unterstützt, die Kinder in ihren Kitas intensiver zum sicheren Verhalten im Straßenverkehr anzuleiten. In zwei Aufführungen schlüpften Peter Bèfort und Klaus Torno am Mittwoch (4.9.) von der Verkehrswacht Minden-Lübbecke auf der Bühne in die Rolle von Radfahrern und Fußgängern. Sie luden die begeisterten Kinder zum Mitmachen ein und begleiteten sie gemeinsam mit Liedermacher Rainer Niersmann (Kevelaer) „Sicher durch Marl" (so der Name des Stückes).
Fortbildungsprogramm
Das Fortbildungsprogramm „Sicher unterwegs" begann im Jahre 2010 zunächst als Pilotprojekt in Marl und soll nun auch in den anderen kreisangehörigen Städten angeboten werden. Udo Lutz, Verkehrsplaner der Stadt Marl und von der Deutschen Verkehrswacht anerkannter Moderator für den Vorschulbereich, hat in den vergangenen drei Jahren einen großen Teil der 42 Kindertagesstätten in Marl besucht und dort in Vorträgen, bei speziellen Aktionen und an Verkehrssicherheitstagen den Erzieherinnen und Erziehern praktische Tipps gegeben, wie sie Fünfjährigen anschaulich und altersgerecht auch komplexere Vorgänge im Straßenverkehr vermitteln können.
Vielfältige Erfahrungen
Udo Lutz konnte dabei auf vielfältige Erfahrungen zurückgreifen, die die Verkehrsplaner der Stadt Marl in den vergangenen Jahren bei Aktionstagen, Markierungsprojekten oder Sicherheitstrainings gesammelt haben. Für ihre zahlreichen Aktivitäten zur Verkehrserziehung und Verkehrssicherheit waren Marls Verkehrsplaner in der Vergangenheit mehrfach ausgezeichnet worden.
Verkehrserziehung besser verankern
Das Netzwerk „Verkehrsicherheit im Kreis Recklinghausen" möchte mit seinem neuen Projekt dazu beitragen, die Verkehrserziehung in der pädagogischen Arbeit der Kindertagesstätten besser zu verankern. „Aktuelle Studien legen nahe", so Udo Lutz, "dass 60 Prozent der Unfälle, bei denen Kinder verunglückten, mit geeigneten Fördermaßnahmen und einer gezielten Verkehrserziehung vermieden werden könnten".
Langfristige Zusammenarbeit
Hier setzt das Projekt „Sicher unterwegs" an. Es ist auf eine nachhaltige Verkehrssicherheitsarbeit ausgerichtet und erstreckt sich jeweils über drei Jahre. Dafür sind die im Netzwerk zusammengeschlossenen Verkehrsabteilungen und Ordnungsämter aus den kreisangehörigen Städten, die Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde Recklinghausen und die Verkehrswacht Recklinghausen Land eine langfristige Zusammenarbeit eingegangen.
Gefördert wurde das Projekt von der Bezirksregierung Münster und von der Deutschen Verkehrswacht, die das Vorhaben im Rahmen ihres Programms „Kinder im Straßenverkehr" (KiS) unterstützte und unter anderem die Ausbildung von KiS-Moderatoren ermöglichte.
Modellprojekt im Regierungsbezirk?
Das Pilotprojekt in Marl hat sich als sehr erfolgreich erwiesen und soll nun ab dem Herbst 2013 auch in Waltrop durchgeführt werden. Vielleicht kann es sogar als Modellprojekt für den gesamten Regierungsbezirk Münster eingesetzt werden.