Achtung! Jung, frisch und manchmal wild!

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Theater kann bewegen, Theater kann neue Blickrichtungen aufzeigen, Theater kann bilden und Theater kann vor allem Spaß machen!

Dies zeigt das Theater der Stadt Marl in der Reihe „Young line". Die vielen Facetten der darstellenden Kunst werden in der kommenden Spielzeit auf der Bühne zu sehen sein. Vom literarischem Text zum Stück, von der Klassik zur Moderne bis hin zu sehr ernsten Klängen in heiter dargestellten Szenen.

„Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen" so ein Zitat aus dem „kleinen Prinzen" von Antoine de Saint-Exupéry.

Das ganze Programm ist für junge Leute mit 6 Euro pro Veranstaltung besonders günstig. Mit dem Erwerb der TM-Card für 10 Euro erhalten Jugendliche die Karten für die Stücke der „Young line" zum Preis von 3,50 Euro. Daneben sind sie zum Einzelkartenkauf von 6 Euro im stück-mix und in der Reihe „Hinter'm Eisernen" berechtigt. Die Card ist im i-Punkt erhältlich.

Das Programm startet am Mittwoch, 23. September 2009, um 11 und 19 Uhr mit dem Stück „Schwarze Jungfrauen" von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel und dem Ensemble des Westfälischen Landestheaters Castrop-Rauxel.
Sie sind jung, sie sind schön, sie sind hochgebildet, sie leben und sind Teil unserer Gesellschaft und unserer Zeit - und sie sind fundamentalistisch. Sie haben das Land, in dem sie leben verstanden, sie machen sich das System zunutze, sie wissen, was von ihnen verlangt wird und sie wissen, wie sie sich zu wehren haben. Zwei Frauen, zwei Generationen von Migrantinnen am Scheideweg. In welche Richtung bewegen sie sich in ihren Lebensentscheidungen? Wohin treibt sie die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland? Die Antwort gibt es im Theater Marl - am 23. September!

 

 


Das weitere Programm der „Young-line" in der neuen Spielzeit:

• Mit der Dance Performance „Stationen" von Tanzmoto zeigen die Tänzerinnen und Tänzer, die auch das Community-Dance-Projekt zur Local Heroes-Woche führen werden, am Donnerstag, 1. Oktober 2009, ab 19 Uhr ihre spritzigen Choreographien. Dieser neue Abend der Kompanie Tanzmoto unter der Leitung des Choreografen Mohan C. Thomas vereint fünf Choreografien von unterschiedlichen Tänzern und Choreografen in Begleitung von Live-Musik. Die einzelnen „Stationen" markieren eine bestechende Bestandsaufnahme zeitgenössischen Tanzes. Mit dem rastlosen „Zeit rennt" von Royston Maldoom („Rhythm is it!") neben dem dramatischen und preisgekrönten „Fliegen" von Carlos Sampaio, dem sehnsüchtigen Solo „Estaciones" von Maria Lucia Agón Ramirez, dem humorvollen „Kaschemme" von Norbert Steinwarz und seinem eigenen, vom Yoga beeinflussten Duett „Essence" führt Mohan C. Thomas verschiedenste Stimmungen an diesem Abend zusammen.

• Der Deutsche Meister im Beatboxen, Mando, ist am Mittwoch, 28. Oktober 2009, um 11 und 19 Uhr live auf der Bühne für die Sounds zum Stück „Klasse Klasse!" zuständig. Zusammen mit dem Theater Strahl Berlin und der Familie Flöz bringen sie das Stück für Zuschauer ab 13 Jahren auf die Bühne. „Klasse Klasse!" taucht dabei ein in den Mikrokosmos Schule und rührt an das kollektive Gedächtnis von Generationen. Wer kann sich nicht an seine eigene Schulzeit erinnern - mit all diesen unvergesslichen Typen? Dazu der arrogante Lehrer und die fürsorgliche Lehrerin, die Strenge und der Liberale, das Opfer und der Mädchenschwarm? In einer dynamischen Collage werden die Konflikte einer Schulklasse auf die Spitze getrieben - mit viel Rhythmus, Körpereinsatz, Witz und Poesie.

• Warum liebt sie mich nicht und wie soll ich ohne sie leben? Diese Fragen könnten im Tagebuch eines jeden Teenagers stehen, doch sie sind zu lesen in einem Briefroman, der vor 235 Jahren geschrieben wurde und sie erzählen über die Leiden des jungen Werther. Wer ist Werther? Der berühmteste junge Mann mit Liebeskummer. Der erste Bestseller, noch lange bevor es Quoten gab, massenhaft gelesen, massenhaft imitiert. Der Autor und Regisseur Jan Neumann bearbeitet und inszeniert diesen faszinierenden Text, der bis heute jeden in seinen Bann zieht, mit dem Schauspiel Essen und erforscht seine sagenhafte Wirkung. Der Abend mit dem Schauspieler

Matthias Eberle kann eine intime Lesung sein ebenso wie eine bombastische Pop-Messe, dieses Geheimnis wird erst am Donnerstag, den 19. November 2009, um 19 Uhr im Marler Theater gelüftet. Irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit des Werther.

• Ein Stück um Schönheitswahn und die wahre Identität ist das Schauspiel „Der Hässliche" nach Marius von Mayenburg mit dem Westfälisches Landestheater Castrop-Rauxel am Mittwoch, 2. Dezember 2009, ab 19 Uhr. Herr Lette ist so hässlich, doch keiner traut sich, es ihm zu sagen. Aber er ist ein brillanter Ingenieur. Nun soll auf einem Kongress seine neuste Erfindung, ein Strecker, vorgestellt werden und sein Chef fürchtet durch sein Aussehen um die Verkaufschancen des potentiellen Endproduktes. Auch Lettes Freundin bestätigt, sein Gesicht wäre schon immer „katastrophal" gewesen. Herr Lette unterzieht sich einer sofortigen Gesichtsoperation. Als er die Verbände ablegt ist das Ergebnis ein Schock! Aus dem Monster ist ein wunderschöner Mensch geworden, der für den Chirurgen zum Idealgesicht und zum Prestigeobjekt wird. Aus Herrn Lette wird ein Star. Er wird präsentiert und bewundert. Doch nach und nach tauchen Doubletten auf, ein erotisches Überangebot für die Frauen. Bald schon weiß keiner mehr, wer wer ist...

• Am Donnerstag, 21. Januar 2010, geht es ab 19 Uhr in dem Stück für Jugendliche ab 14 Jahren „Die weiße Rose Stück" von Lillian Garrett-Groag um die Geschwister Scholl. Am 18. Februar 1943 werden zwei Münchner Studenten verhaftet und in das Gestapo-Gefängnis Wittelsbacher Palais gebracht: Verdacht auf Mitautorenschaft und Verbreitung staatsfeindlicher Flugblätter. Die Gestapo ist vor allem irritiert ob des Verhaltens von Hans und Sophie Scholl, die - obgleich schwer belastet - während ihrer Verhöre sonderbar ruhig und gefaßt auftreten. Die bei den Studenten aufgefundenen Flugblätter, unterzeichnet mit „Die Weiße Rose", verwirren die Beamten noch mehr, beinhalten sie doch Gedanken, die der herrschenden Ideologie völlig wesensfremd sind. Das Westfälische Landestheater bringt ein historisch genau recherchiertes, ergreifendes Kammerspiel, das den Wert des Lebens und die Macht des Geistes feiert, in Marl auf die Bretter.

• Lessings „Nathan" einmal ganz anders erleben kann man am Mittwoch, den 10. Februar 2010, um 11 und 19 Uhr. Das Consol Theater Gelsenkirchen bringt in seiner Kurzfassung mit überraschenden Choreographien das dramatische Gedicht auf den Punkt.
Jerusalem im Jahr 1189 : Atempause vor dem nächsten Krieg. Juden, Christen und Muslime streiten um den einzig wahren Glauben. Sultan Saladin, der muslimische Herrscher über die Stadt, hält zwar Frieden innerhalb der Stadtmauern und lässt die anderen Religionen hier gewähren, doch die Christen rüsten bereits zum nächsten Kreuzzug; und selbst das friedliche Nebeneinander der Religionen stellt die Menschen immer wieder vor schwierige Fragen: Darf ein Kreuzritter der Tochter eines jüdischen Kaufmanns das Leben retten? Der jüdische Kaufmann dem muslimischen Herrscher Geld für die leeren Kriegskassen leihen? Der Christ das Judenmädchen lieben? Der Jude des Muslimen Bruder sein?

• Das Schauspiel „Der kleine Prinz" nach Antoine de Saint-Exupéry beendet am Dienstag, 20. April 2010, um 19 Uhr die junge Theatersaison. Das Theater an der Ruhr (Mülheim) kommt mit dieser ungewöhnlichen Produktion nach Marl.
Die großen Leute sind sehr sonderbar. Sie wollen herrschen, wo es nichts zu befehlen gibt, und besitzen, wo man nichts haben kann, und sie rechnen immerzu mit Zahlen herum. Und dafür wollen sie auch noch bewundert werden. Obwohl jeder allein auf seinem Planeten sitzt: der König, die Eitle, der Geschäftsmann, der Forscher. All diesen Leuten begegnet der kleine Prinz auf seiner Reise durch das Universum. Er ist auf der Suche nach einem Freund. Da trifft er schließlich einen Piloten, der mit seinem Flugzeug in der Wüste abgestürzt ist, und gemeinsam durchleben sie noch einmal die Begegnungen und Abenteuer des kleinen Prinzen.

 

 

 

 

 

 

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"Der Hässliche": Herr Lette ist so hässlich, doch keiner traut sich, es ihm zu sagen.