7500 iPads und Surfaces sowie 560 Touchscreens für alle Klassenräume wurden so durch die Mittel aus den Programmen und Haushaltsmitteln den Schulen für alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte zur Verfügung gestellt.
Viel Geld für die IT-Infrastruktur
Im Albert-Schweitzer-Geschwister-Scholl-Gymnasium (ASGSG) gab es nun auch für die Politik einen Überblick zum Digitalisierungsstand. Denn das ASGSG ist der erste Standort im Stadtgebiet, wo nicht nur die Hardware bereits ausgeliefert wurde, sondern Gelder zur Herrichtung der IT-Infrastruktur eingesetzt werden. „Wir waren im Kreis Recklinghausen die erste Stadt, die für alle Klassen diese Touchscreens angeschafft hat. Da war von Homeschooling noch keine Rede“, sagte Bürgermeister Werner Arndt nicht ohne Stolz. Nun folgt der Ausbau bis zum ersten Quartal 2023 zum digitalen ASGSG-Campus mit Access-Points für eine komplette WLAN-Abdeckung an der Max-Planck-Straße.
4,6 Millionen Euro vom Bund und vom Land
„Weitere 500 Endgeräte sind aus dem bestehenden Rahmenvertrag abgerufen und werden noch im laufenden Schulhalbjahr ebenfalls an die Schulen ausgegeben“, so Bernd Stankowiak, Leiter des zuständigen Amtes für Schule und Sport. Schuldezernentin Claudia Schwidrik-Grebe ist in dem Zusammenhang besonders stolz darauf, dass keine Familie für die Tablets oder Surfaces finanziell belastet würde: „Das ist nicht selbstverständlich und in anderen Kommunen anders.“ Nach der weiteren Auslieferung liegt, bezogen auf alle Schülerinnen und Schüler, der Ausstattungsgrad bei rund 85 Prozent, nur bezogen auf die weiterführenden Schulen bei 100 Prozent – das ist kreisweit einmalig. Hier zahlt sich aus, dass die Verwaltung bereits frühzeitig die Entwicklung erkannt hat. 4,6 Millionen Euro wurden insgesamt von Bund und Land zugewiesen.
Neue Möglichkeiten in der Gestaltung des Unterrichts
Der stellvertretende Schulleiter Marc Wystup und Stephanie Schäfer (Koordinatorin für Schulentwicklung) gaben einen Überblick, wie die Digitalisierung sich in der Praxis darstellt und welche Vorteile mit den mobilen Endgeräten verbunden sind. So seien alle Schülerinnen und Schüler immer auf dem gleichen Stand, müssten keine schweren Schulbücher mehr tragen und könnten sich beim Thema Hausaufgaben viel besser austauschen. „Zudem haben wir ganz andere Möglichkeiten in der Gestaltung des Unterrichts“, sagt Stephanie Schäfer. Die Schülerinnen und Schüler bekämen einen neuen Zugang zu Themen, wie zum Beispiel im Biologie- und Mathematikunterricht, wenn Körperorgane oder geometrische Figuren dreidimensional angeschaut werden können. „Darüber hinaus ist eine individuelle Förderung viel besser möglich“, ergänzt Marc Wystup. Das überzeugte auch den Schulausschussvorsitzenden Marcel Jedl, der sich von der Entwicklung beeindruckt zeigte.
Stadt investiert auch ins Personal
Doch auch ins Personal investiert die Stadt. Zwar werden auch hier aus einem Landes- Förderprogramm bis 2025 für zwei befristete Stellen die Personalkosten zu 90 Prozent bezahlt (10 Prozent bleiben bei der Stadt an Kosten), doch mittlerweile gibt es im Bereich der IT-Administration vier Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin. Drei komplette Stellen werden also über den städtischen Haushalt finanziert. Diese Kosten müssen über den Haushalt abgedeckt werden. „Und eines ist sicher: Der Prozess der Digitalisierung ist nie abgeschlossen“, blickt Werner Arndt bereits in die Zukunft.