„Die ersten Ergebnisse zeigen: Unsere Vision für das Areal weist in die richtige Richtung. Wir haben die realistische Aussicht, hier mittelfristig 1.000 neue Arbeitsplätze für Marl und die Region zu schaffen“, sagte Bürgermeister Werner Arndt heute bei der Vorstellung der Zwischenergebnisse aus der Machbarkeitsstudie.
Arbeitsplätze für kommende Generationen
Seit Mai arbeitet mehr als ein Dutzend Gutachterbüros am ersten Teil der Machbarkeitsstudie, die vom Land NRW aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wird. Untersucht wird ein Gelände in der Bruttogröße von 90 Hektar, das vom aktiven Bergwerk im Süden über die ehemalige Kraftwerksfläche und die Bergehalde bis zum Hafen am Kanal reicht. „Unser Ziel ist es, mit neuer Industrie und Gewerbe direkt an die Tradition des Bergbaustandortes anzuknüpfen – damit auch für die kommenden Generationen, für die Enkel und Kinder von Bergleuten hier wieder Arbeitsplätze geschaffen werden“, so Arndt.
"Erfreuliche Prognose"
Die Voraussetzungen für den Erfolg sind günstig: „Die Zwischenergebnisse der Gutachter ermöglichen eine erfreuliche Prognose“, berichtet Volker Duddek, Projekt-leiter des Flächenentwicklers RAG Montan Immobilien GmbH. Nach derzeitigem Erkenntnisstand gebe es keine grundsätzlichen Hindernisse für eine industriell-gewerbliche Folgenutzung. Entsprechend positiv sind die Vermarktungs-chancen zu bewerten: „Das Gelände wird einer der wenigen mittelfristig verfügbaren großen Industrieflächen im Ruhrgebiet sein“, erklärt Dr. Manfred Gehrke, Leiter der Wirtschafts-förderung bei der Stadt Marl. „Aufgrund der zentralen Lage zwischen Ruhrgebiet und Münsterland, der Dimensionen und der exzellenten Verkehrsanbindung über Straße, Schiene und Wasser kann hier ein Areal von internationaler Bedeutung mit Tor-Funktion für das Ruhrgebiet entstehen“, so Dr. Gehrke.
Wichtiges Zukunftsprojekt für den Standort Marl und die Region
Politik und Verwaltung geben dem Zukunftsprojekt höchste Priorität für den Wirtschafts-standort Marl und Umgebung: „Die Revitalisierung von AV 3/7 kann Strahlkraft für die gesamte Region entwickeln“, sagt Jens Vogel (SPD), Vorsitzender des Stadtplanungs-ausschusses. „Wir versprechen uns davon eine Belebung des lokalen Arbeitsmarktes und die gewerblich-industriellen Arbeitsplätze, die das nördliche Ruhrgebiet dringend braucht.“
"Sehr breite politische Unterstützung"
Eine entscheidende Voraussetzung für den zügigen Erfolg sieht Vogels Stellvertreter Dr. Ulrich Otto in der politischen Rückendeckung: „Das Projekt findet nach ersten Abstimmungen eine sehr breite Unterstützung der Politik. Dieser Konsens muss unbedingt erhalten bleiben“. Die schnelle Entwicklung der Fläche, so Dr. Otto, stärke zugleich das Vertrauen in den Wirtschafts-standort Marl.
Die Bevölkerung mitnehmen
Besonders wichtig ist für Bürgermeister Werner Arndt, die Bevölkerung mitzunehmen und zu beteiligen. „Wir werden die Bürgerinnen und Bürger jederzeit offen und transparent informieren und ihre Anliegen ernst nehmen“, verspricht Arndt. So ist eine Auftakt-information für und mit Bürgerinnen und Bürgern vorgesehen, auf der die Ziele des Vorhabens und die bereits vorliegenden Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vorgestellt werden. In der zweiten Phase der Machbarkeitsstudie werden im kommenden Jahr alle relevanten Aspekte vertiefend untersucht. Insbesondere werden die möglichen Verkehrsströme, der Schall- und Artenschutz, Entwässerung und andere Emissionen Gegenstand sorgfältiger Untersuchungen sein. Auch über die weiteren Ergebnisse will Bürgermeister Werner Arndt die Bürgerinnen und Bürger zeitnah und ausführlich informieren. Regelmäßige Veranstaltungen und Aktionen sollen in den nächsten Jahren folgen.
Vermarktung ist bei angemessener Förderung ab 2020 möglich
Die nächsten Schritte sind bereits geplant. Schon im Juni wurde die Förderung für die Phase II der Machbarkeitsstudie beantragt. Die Stadt Marl und die RAG Montan Immobilien GmbH hoffen auf eine Bewilligung noch in diesem Jahr. Unmittelbar nach Abschluss der Machbarkeitsstudie soll die Bauleitplanung beginnen. „Im Idealfall können wir unmittelbar nach dem Ende der Bergaufsicht im Jahr 2020 mit der Vermarktung der Flächen beginnen“, ist Wirtschaftsförderer Dr. Manfred Gehrke optimistisch. „Grundlegende Voraussetzung“ dafür sei allerdings, so Bürgermeister Werner Arndt, „dass nach Abschluss der Machbarkeitsstudie weitere Fördermittel in erheblichem Umfang fließen“.