Die rote Bank - ein Zeichen gegen häusliche Gewalt

Im Jahr 2023 wurden laut Kriminalstatistik der Bundesrepublik 256.276 Menschen Opfer von häuslicher Gewalt. „Das ist eine erschreckende Zahl“, so Werner Arndt. Als sichtbares Zeichen gegen diese Art von Gewalt weihte der Bürgermeister jetzt gemeinsam mit Mitgliedern der Politik und Stadtverwaltung sowie Bürgerinnen und Bürgern eine rote Bank auf dem Creiler Platz ein.

Was zunächst nur den Anschein einer netten Sitzgelegenheit erweckt, einen Ort der Pause und Ruhe bietet, hat im Kern also einen ernsten Hintergrund. „Mit dieser Bank holen wir dieses sensible Thema einmal mehr aus der Tabuzone und schaffen ein breiteres Bewusstsein in der Gesellschaft“, sagt Werner Arndt. 

Idee stammt aus Italien

De Idee der roten Bank geht zurück auf die Aktion „Panchhina rossa“ (ins Deutsche übersetzt „rote Bank“), die bereits 2016 im italienischen Perugia als Symbol gegen häusliche Gewalt aufgestellt wurde. Bis heute sind diesem Beispiel weltweit zahlreiche Städte gefolgt. Die Bank soll daran erinnern, dass Plätze freibleiben, wenn Menschen Opfer häuslicher Gewalt werden. Das Rot dieser Bank hat dabei eine tiefgründige Symbolik: Es als Signalfarbe für das Blut der Opfer.

QR-Code mit Hilfsangebot

Die Bank bietet darüber hinaus mit dem angebrachten QR-Code die Möglichkeit, sich über Hilfsangebote in Marl und im Kreis Recklinghausen zu informieren. Der QR-Code muss einfach mit dem Smartphone gescannt werden. So haben Opfer ein leicht zugängliches und vor allem anonymes Informations- und Hilfsangebot, das sie nutzen können. 

“Schweigen brechen” 

Die Bank soll aber auch Mut zusprechen, um das Schweigen zu brechen. Der Bürgermeister weiter: „Wir wollen zudem, und das ist mir ganz wichtig, mit dieser Aktion die Gesellschaft zur Zivilcourage ermutigen.“ Auch die Vorsitzende des Ausschusses für Geschlechtergerechtigkeit, Vielfalt und Toleranz, Maresa Kallmeier, verdeutlichte die Wichtigkeit dieses Themas und wies auf eine dafür notwendige Sensibilisierung in der Gesellschaft hin. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW.

Flaggenhissen am 25. November

Am 25. November findet übrigens das jährliche Flaggenhissen auf dem Creiler Platz statt. Zusammen mit Terres des Femmes und anderen Engagierten werden unter anderem die entsprechenden Fahnen in unterschiedlichen Sprachen gehisst. Anschließend lädt Terre des Femmes ins Europäische Friedenshaus an die Kampstraße 2, wo diverse Impulsvorträge zu dem Thema sowie ein musikalisches Programm warten

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Ein Zeichen gegen häusliche Gewalt: Die rote Bank wurde jetzt auf dem Creiler Platz eingeweiht. Foto: Stadt Marl / Pressestelle