Eine der ersten neuen Sirenen im Stadtgebiet ist auf dem Dach der Paracelsus-Klinik montiert worden. „Wir freuen uns, dass wir zum Schutz der Bevölkerung beitragen können“, sagt Peter Hutmacher, Geschäftsführer des Klinikum Vest.
"Weckeffekt mit entsprechender Lautstärke"
In über 30 Meter Höhe nahmen Peter Hutmacher und Bürgermeister Werner Arndt sowie Feuerwehr-Chef Rainald Pöter und Marcel Zink von der Technischen Leitung der Paracelsus-Klinik heute die neue Sirene in Augenschein. „Das Sirenen-Signal soll im Notfall dazu auffordern, sich in geschlossene Räume zu begeben und Türen und Fenster zu schließen sowie das Radio einzuschalten und auf Durchsagen zu achten”, erklärt Bürgermeister Werner Arndt. ”Ein Weckeffekt mit entsprechender Lautstärke ist dabei ausdrücklich beabsichtigt.”
"Zusätzliche Sicherheitskomponente im Warnsystem"
Elektronische Sirenen dienen in Stadtgebieten zur Warnung vor besonderen Schadenslagen, wie beispielsweise Naturkatastrophen, schweren Unfällen, Schadstoffemissionen sowie vor kriminellen und terroristischen Anschlägen. Setzten die Experten bei der Alarmierung der Bevölkerung in den letzten Jahren vor allem auf die Nutzung moderner Medien wie Smartphones und Warn-Apps wie „NINA“, sind jetzt digitale Sirenen gefragt, die über Funk gesteuert werden. ”Es hat sich gezeigt, dass die Bevölkerung bei großen Schadensereignissen nur begrenzt über die neuen Medien erreicht wird”, sagt Rainald Pöter. ”Mit den neuen Sirenen verfügen wir über eine zusätzliche Sicherheitskomponente in unserem Warnsystem.”
Flächendeckendes Netz von Sirenen
Im September letzten Jahres hatte der Rat der Stadt Marl beschlossen, die wenigen verbliebenen Warnanlagen abzubauen und flächendeckend Sirenen mit zeitgemäßer Technik zu installieren. Eine Fachfirma hatte zuvor einen Beschallungsplan für das Stadtgebiet erstellt und die geplanten Standorte auf ihre technische Eignung überprüft. Hierbei wurde eine Prioritätenliste erstellt, die sowohl besondere Gefährdungspunkte als auch noch vorhandene Sirenenstandorte berücksichtigt.
Ausbau erfolgt Schritt für Schritt
Das Sirenennetz soll in den nächsten fünf bis sechs Jahren Schritt für Schritt ausgebaut werden. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen der bereits veranschlagten Haushaltsmittel unter Einbeziehung eines entsprechenden Landeszuschusses. Zusätzliche Haushaltsmittel werden nach aktuellem Planungsstand nicht benötigt, so Werner Arndt. „Spenden aus der Wirtschaft würden die Umsetzung allerdings beschleunigen“.